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Freitag, 4. Oktober 2024

Zwei Spiele in der Goldenen Stadt Vor dem NHL-Europaauftakt zwischen Buffalo und New Jersey in Prag: Vorfreude bei Peterka und Siegenthaler groß

JJ Peterka freut sich auf den Saisonstart in Prag.
Foto: IMAGO/Action Pictures

Es ist angerichtet: Am heutigen Freitag startet die beste Eishockeyliga der Welt, die nordamerikanische National Hockey League (NHL), in ihre 107. Saison. Sie beginnt um 19 Uhr mit der Begegnung New Jersey Devils – Buffalo Sabres in Prag, 21 Stunden später wird das Re-Match der beiden Kontrahenten in der tschechischen Hauptstadt angepfiffen.

Im Rahmen der 2017 eingeführten Global Series ist es das vierte Mal, dass eine NHL-Saison in Europa eingeläutet wird, und davon das dritte Mal in Prag. Die Präsentation der weltgrößten Eishockeyliga auf dem alten Kontinent freut vor allem die europäischen Spieler in den NHL-Teams. „Es ist immer cool, ab und zu ein bisschen wegzukommen von Nordamerika, so andere Fankulturen zu erleben und andere Städte kennenzulernen. Für mich war es besonders schön, nach einiger Zeit wieder mal in meiner Heimatstadt München zu spielen, und auch Prag hat viel zu bieten. Deswegen freuen wir uns riesig, hier die neue Saison zu beginnen“, sagte Buffalos Flügelstürmer JJ Peterka nach dem offiziellen Training am Donnerstag gegenüber Eishockey NEWS. Jonas Siegenthaler, Schweizer Nationalspieler in Diensten der Devils, nennt noch einen weiteren Vorteil des weiten Auslandstrips: „Jeder von uns Europäern hat wohl so zehn bis 15 Familienmitglieder und Freunde hier zu Besuch. In dieser Zahl ist dies in Nordamerika kaum möglich. Das macht die Matches in Prag für uns so speziell“.

Siegenthaler beginnt zudem die neue Saison an jener Stätte, an der er im Mai die vergangene Spielzeit ziemlich erfolgreich beendet hat. Er und seine Schweizer Teamkollegen spielten in der Prager O2 Arena eine hervorragende WM, es fehlte lediglich der krönende Abschluss. Denn im Finale unterlagen die Eidgenossen Gastgeber Tschechien mit 0:2. Die Enttäuschung darüber aber ist verraucht. Heute blickt der Verteidiger nur positiv auf das Championat zurück: „Es sind sehr schöne Erinnerungen, die ich an diese Halle habe. Schlussendlich haben wir Silber gewonnen. Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt, es war eine schöne und tolle Zeit mit dem Schweizer Team hier in Prag.“

Auch Siegenthalers Landsmann Nico Hischier, seit 2021 Kapitän der Devils, schiebt keinen Frust mehr wegen der verpassten Chance auf WM-Gold. Auf der Pressekonferenz, die er gemeinsam mit seinem Mitspieler Ondrej Palat bestritt, hob er die Führungsqualitäten des Tschechen hervor. „Wir sind froh, dass wir ihn im Team haben“, sagte Hischier und klopfte Palat dazu wohlwollend auf die Schulter. Palat bringt nicht nur die Erfahrung von knapp 900 NHL-Spielen (einschließlich Playoffs) mit, sondern hat auch schon den Stanley Cup gewonnen, und zwar zweimal mit Tampa Bay. Wie alle Akteure der beiden Mannschaften war auch Palat entzückt davon, dass das Training von zahlreichen kleinen Jungen und Mädchen tschechischer Clubs besucht wurde, die mit ihren Trainern zum Kiebitzen gekommen waren. Bei jedem Puck, der im Netz zappelte, jubelten sie. Besonders laut war indes der Aufschrei, als Palat einen Schläger und mehrere Pucks in die Menge warf. Dazu gab er Dutzende Autogramme. „Für uns ist es eine kleine Sache, aber ich weiß, dass es für sie eine wirklich große Erfahrung sein kann. Ich erinnere mich, wie aufgeregt ich war, als mir jemand den Puck zuwarf, als ich klein war“, bekannte der 33-Jährige. Palats Popularität ist sprunghaft gestiegen, nachdem er im Mai mithalf, auf dem Eis des Prager Eishockey-Tempels WM-Gold zu gewinnen.

Von solchen Erfolgen kann JJ Peterka vorerst nur träumen. In der bevorstehenden Saison will der 22-Jährige erst einmal kräftig dazu beitragen, dass die Sabres nach 13 Jahren endlich wieder in die Playoffs gelangen und somit um den Stanley Cup spielen. Und der Münchner hofft, dass ein Rückkehrer dazu den Taktstock schwingt: Head Coach Lindy Ruff. Der 64-Jährige war bereits von 1997 bis 2013 Cheftrainer in Buffalo, 1999 führte er die Sabres sogar ins Finale. In den zurückliegenden erfolglosen Spielzeiten sind die Blau-Gelben oft an ihrer Defensivschwäche gescheitert. Das soll nun anders werden, so Peterka: „Das System unseres Trainers ist darauf ausgerichtet, dass wir eine gute Balance haben. Wir wissen, wenn es darauf ankommt, können wir sehr viele Tore schießen. Die letzten Jahre hat es uns häufig das Genick gebrochen, dass wir hinten zu viel zugelassen haben. Es war auch die erste Ansage des Trainers, dass wir unsere defensive Anfälligkeit über die Saison hinweg minimieren wollen“. Zum Auftakt müssen die Cracks vom Niagara River nun ausgerechnet gegen die Mannschaft ran, die Ruff zuletzt trainierte – die New Jersey Devils. Das aber dürfte den Coach und seine Schützlinge eher noch extra motivieren, meint Peterka.

Bis zum ersten Bully der neuen Saison verbleiben nur noch wenige Stunden. Dann wolle er die tolle Atmosphäre in der O2 Arena, in der zur WM eine bombastische Stimmung herrschte, in vollen Zügen aufsaugen, verrät Peterka. Und einen kleinen „Punktsieg“ haben die Sabres schon gelandet – sie haben die Umkleidekabine des sonstigen Hausherren, des HC Sparta Prag, bekommen. Vielleicht auch deshalb, weil das Logo des Traditionsvereins, ein großes S, auch für die Initialen der Sabres stehen könnte.

Lothar Martin/Prag


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Notizen

  • vor 2 Tagen
  • Manuel Nix und die Heilbronner Falken gehen getrennte Wege. Der Stürmer (fünf Tore und drei Assists in 18 Spielen) und der Süd-Oberligist einigten sich auf eine Vertragsauflösung. Nix werde sich einem anderen Drittligisten anschließen, so die Falken in einer Mitteilung.
  • vor 2 Tagen
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  • Auf der Suche nach einem neuen Sportlichen Leiter sind die die Stuttgart Rebels in den eigenen Reihen fündig geworden: Stürmer Matt Pistilli wird die Position ab sofort bekleiden. Er bleibt zudem weiterhin als Spieler für die Degerlocher aktiv.
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  • Oberliga Süd: Am Dienstag setzten sich die Bietigheim Steelers knapp mit 3:2 in der Verlängerung bei den Höchstadt Alligators durch. Den entscheidenden Treffer erzielte Erik Nemec nach nur 94 Sekunden in der Overtime.
  • vor 5 Tagen
  • Der Vertrag von Janis Hübner bei den KSW IceFighters Leipzig ist mit Wirkung vom 15. Dezember im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst worden. Dies gab der Oberliga-Club am Montag bekannt. Hübner will sein Augenmerk künftig auf seine berufliche Laufbahn abseits der Eisfläche richten.
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