Grund zum Jubeln hatte das DEB-Team um den Torschützen zum zwischenzeitlichen 3:0, Tom Kühnhackl (rechts), beim 6:0 gegen Österreich zu Abschluss des Deutschland Cups.
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Versöhnlicher Abschluss beim Deutschland Cup für das Nationalteam der Herren: Im dritten und letzten Spiel des Turniers in Landshut besiegte die deutsche Mannschaft den Nachbarn aus Österreich mit 6:0 und beendete das Turnier somit auf dem zweiten Platz hinter dem Sieger aus der Slowakei. Eine stabile Defensive um den fehlerfrei agierenden Arno Tiefensee im Tor, aggressives Forechecking und eine befreit aufspielende Offensive ebneten den Weg zum Erfolg vor 3.283 Zuschauern in Landshuter Fanatec Arena. „Das Turnier ist nicht so gelaufen, wie wir es wollten, daher haben wir uns heute mehr auf unser Spiel konzentriert als auf die Österreicher. Wichtiger ist, wie wir spielen. Wir konnten diesen Plan bis zum Ende durchziehen. Wir haben das Momentum nie aus der Hand gegeben und können jetzt mit einem guten Gefühl abreisen“, resümierte Bundestrainer Harold Kreis im Anschluss an die Partie.
Während zu Beginn der Partie beide Mannschaften Mühe hatten, sich über längeren Zeitraum im Drittel des Gegners festzusetzen, war der Derby-Charakter des Spiels auf Anhieb deutlich zu spüren. Viele und vor allem harte Checks waren immer wieder zu sehen, die Rivalität der beiden Nachbarländer gut zu erkennen. Die Führung für das deutsche Team hatte dann einen Torwartfehler zur Ursache. Bei einem eigentlich harmlos anmutenden Schuss von Luis Schinko griff Österreichs Goalie David Kickert ins Leere, der Puck touchierte seine ausgestreckte Fanghand nur leicht und trudelte von da aus über die Linie. In der Schlussphase des ersten Abschnitts konnte das DEB-Team erstmals etwas mehr Druck aufbauen, bis zur Pause allerdings keinen weiteren Treffer mehr nachlegen.
Im zweiten Drittel gelang dann ein Start nach Maß: Gut drei Minuten waren gespielt, da eroberte Stefan Loibl die Scheibe von seinem Gegenspieler und legte mit Übersicht quer auf Tom Kühnahackl. Der täuschte den Schlagschuss an, leitete aber direkt weiter auf den einfahrenden Maximilian Daubner, der nur noch die Kelle hinhalten musste, um den Puck zum 2:0 ins Tor zu lenken. Nur wenige Minuten später dezimierte sich das DEB-Team aber selbst, da Loibl wegen eines Kniechecks von den Referees vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Die daraus resultierenden fünf Minuten in Unterzahl überstand die Mannschaft schadlos – durch disziplinierte Defensive und einen sicheren Arno Tiefensee im Tor. Daubner, eigentlich gelernter Verteidiger, war während des Spiels schon mehrmals auch als Stürmer mit auf dem Eis gestanden und rückte ab diesem Zeitpunkt vollends in die Kühnhackl-Reihe auf. Kurz danach traf der gebürtige Landshuter Kühnhackl selbst, indem er sich in die Zone des Gegners durchtankte und mit einem satten Schlagschuss aus dem Lauf zum 3:0 für Deutschland vollendete. In der Folge drückte das Team von Harold Kreis bis zur zweiten Pause dem Spiel weiter seinen Stempel auf.
Im Schlussabschnitt ließ die deutsche Mannschaft nichts mehr anbrennen. Daniel Pfaffengut erhöhte auf 4:0, indem er einen Rebound nach einem Schuss von Fabio Wagner im Tor versenkte. Die aggressive Spielweise beider Teams blieb bis zum Ende der Partie erhalten. Den Deckel auf die Begegnung setzten schließlich Luis Schinko mit einem Tor für die Galerie nach einem sehenswerten Alleingang zum 5:0 und Andreas Eder, der alleine auf Goalie Kickert zulaufen und sicher zum 6:0-Endstand verwandeln konnte. Somit konnten die Fans in Landshut nach zwei Niederlagen am letzten Turniertag doch noch einen Erfolg der deutschen Herrenmannschaft bejubeln. Insgesamt hatten über die fünf Turniertage wie schon im Vorjahr wieder über 20.000 Fans den Weg ins Stadion gefunden. „Das spricht für unser paralleles Turnierformat, das sich auch in Jahr zwei aus unserer Sicht bewährt hat. Natürlich hätten wir mit den Männern gerne den Cup verteidigt, umso mehr freuen wir uns, dass uns zum Abschluss ein überzeugender Erfolg gegen Österreich gelungen ist“, sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast zum Abschluss des Turniers.
Michael Wutz