Die Blue Devils Weiden (blaue Trikots) belegen in der DEL2 aktuell Platz zehn. Die Auswirkungen der Insolvenz des Hauptsponsors Ziegler Group auf den Spielbetrieb sind noch unbekannt.
Foto: Mario Wiedel
Erst im Frühjahr dieses Jahres war die Freude in der nördlichen Oberpfalz groß. Die Blue Devils Weiden waren nach drei Jahren Dominanz in der Oberliga endlich in die DEL2 aufgestiegen. Nur wenige Monate später gibt es beim Aufsteiger nun aber schlechte Nachrichten mit noch nicht absehbaren Folgen für den Eishockeystandort.
Wie am Mittwoch bekannt wurde, musste die Ziegler Group, größter Sponsor des Clubs, Insolvenz anmelden. Laut dem Portal Oberpfalzecho war der Antrag auf diese am Mittwochvormittag offiziell bei den zuständigen Behörden eingegangen. Die Ziegler Group, ein Unternehmen mit verschiedenen Tätigkeitsbereichen in Logistik, Technik und im Baugeschäft, beschäftigt rund 3.200 Mitarbeiter an 34 Standorten, davon allein 2.000 in der nördlichen Oberpfalz. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Volker Böhm sehe nach ersten Einschätzungen aber gute Chancen, „die Gruppe mittels Insolvenzverfahren neu zu ordnen.“
Wie genau sich diese Entwicklungen auf die Blue Devils auswirken, ist derzeit noch nicht klar. Der Club veröffentlichte am Donnerstagmittag ein erstes Statement zur Situation. Darin heißt es, man stehe angesichts der Umstände vor „neuen Herausforderungen. Welche Auswirkungen sich daraus konkret für die Blue Devils Spielbetriebs GmbH, den 1. EV Weiden und die Nachwuchsarbeit ergeben, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die Spielbetriebs GmbH und der Vorstand des 1. EV Weiden stehen in engem Austausch mit allen Beteiligten, um mögliche Szenarien zu bewerten und gezielte Maßnahmen vorzubereiten.“ Das Hauptziel der Verantwortlichen sei es, „die Zukunft des professionellen und des Nachwuchseishockeys mit fast 200 Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu sichern.“ Neben der Profiabteilung unterstützte die Ziegler Group auch den 1. EV Weiden und damit die Nachwuchsarbeit am Standort in großem Maße.
Klar ist, wie das Onetz berichtet, dass sich durch den wahrscheinlichen Wegfall des Hauptsponsors ein riesiges Loch im Etat der Blue Devils auftut. „Bei uns herrscht gerade eine schwer greifbare Unsicherheit“, sagte Franz Vodermeier, Geschäftsführer der Weidener Spielbetriebs-GmbH, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Die durch die Ziegler-Insolvenz enstandene finanzielle Lücke dürfte sich im hohen sechsstelligen Bereich bewegen. Spannend wird nun auch kurzfristig sein, wie der zweite Hauptsponsor BHS die Blue Devils unterstützen kann, ebenso die Premiumpartner und zahlreichen Kleinsponsoren des DEL2-Clubs – oder ob sich gar ein neuer Hauptsponsor findet.
„Wir stehen im engen Austausch mit dem Club. Gemeinsam werden wir analysieren und besprechen, welche Auswirkungen die Insolvenz für den Eishockeysport hat. Erst wenn hierzu klare Erkenntnisse vorliegen, können wir von Seiten der Liga festlegen, welche Nachweise oder Unterlagen gegebenenfalls erforderlich sind. Eine Club-Lizenz ist dann gefährdet, wenn der Club beispielsweise in die Insolvenz rutscht. Hier wird vor allem der Standort daran arbeiten, dass dies nicht geschieht. Wir bitten darum, dem Standort und uns als Liga die notwendige Zeit zu geben, um die Situation umfassend einzuordnen und fundiert zu bewerten“, so die erste Reaktion von DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch zur Situation in Weiden.
Eishockey NEWS berichtet, sobald es neue Erkenntnisse zur Lage bei den Blue Devils Weiden (DEL2) gibt.