Die Selber Wölfe um Angreifer Marco Pfleger (rechts) verloren zuletzt neunmal in Folge, darunter auch das Derby gegen Weiden am vergangenen Sonntag. Über den Blue Devils brauen sich derweil dunkle Wolken zusammen.
Foto: Mario Wiedel
Der Meister auf einem Playdown-Platz – das hört sich in der Tat erst mal verkehrt an. Doch die Eisbären Regensburg wussten nach der Traumsaison 2023/24 inklusive Titelgewinn im zweiten DEL2-Jahr schon, dass ihnen härtere Zeiten bevorstehen. Die Abschiede von Top-Spielern wie Tariq Hammond, Andrew Yogan, Abbott Girduckis und Tom McCollum taten weh, besonders aber auch der Weggang von Meistermacher Max Kaltenhauser, der auch Sportlicher Leiter der Oberpfälzer war. Nun haben sich die Regensburger hinter den Kulissen neu aufgestellt (Eishockey NEWS berichtete) und dabei mit Peter Holmgren und Peter Flache zwei Ex-Aktive in neue Positionen gehoben. Sportlich lief es zuletzt alles andere als rund. Am Dienstag zu Hause gegen Ravensburg kassierten die Eisbären die fünfte Niederlage in Serie. Coach Ville Hämäläinen hofft weiter auf die Trendwende: „Wir haben erfahrene Jungs. Wir haben Spieler, die das alles auch schon erlebt haben. Und wir haben ja auch schon gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können.“ Am Freitag (19:30 Uhr) geht es nach Freiburg, am Sonntag (17:00 Uhr) spielt man zu Hause gegen Crimmitschau. Beides sind Teams grob auf Augenhöhe – ein Befreiungsschlag soll her.
Bittere neun Pleiten in Folge hagelte es zuletzt für die Selber Wölfe – darunter zuletzt am Sonntag die Derbyniederlage gegen Aufsteiger Weiden. „Wir brauchen 21 Spieler im Spiel, die 100 Prozent geben. Momentan gibt es aber ein paar Jungs, die ihre Leistung nicht bringen“, machte auch Selbs Cheftrainer Craig Streu seine Unzufriedenheit deutlich, ohne direkt Namen nennen zu wollen. Bei den heimstarken Rosenheimern und zu Hause gegen Ravensburg werden die Aufgaben am Wochenende nicht gerade leichter. Der Vorsprung auf Schlusslicht Bad Nauheim beträgt derzeit noch vier Punkte – der Rückstand auf Platz zehn ebenfalls.
Sportlich im Höhenflug befand sich der Aufsteiger aus Weiden am ersten Wochenende nach der Deutschland-Cup-Pause mit Derbysiegen über die Erzrivalen aus Regensburg und Selb. In der Tabelle sprang der Club aus der nördlichen Oberpfalz auf Platz zehn. Doch dann kam der bittere Tiefschlag unter der Woche mit der Nachricht von der Insolvenz der Ziegler-Holding-GmbH und dem damit verbundenen voraussichtlichen Wegfalls des Hauptsponsors. Wie es für die Oberpfälzer nun kurz-, mittel- und langfristig weitergeht, ist einen Tag nach der Schocknachricht noch unklar. Doch das Eishockey in Weiden steht vor einer gewaltigen Herausforderung (Eishockey NEWS berichtete). Wie das Team auf dem Eis diesen Schock wegsteckt, wird sich erstmals am Freitagabend beim Heimspiel gegen Weißwasser zeigen. Nicht mit von der Partie wird dabei Torhüter Daniel Allavena sein, der sich am Donnerstag in Richtung Nürnberg (PENNY DEL) verabschiedete. Als Backup für Stammtorhüter Marco Wölfl wird Felix Noack fungieren, der aus Halle (Oberliga Nord) in die Oberpfalz zurückbeordert wurde.
Sebastian Groß