Ungewöhnliche Ehrung - mit Gegenspieler: Laurin Braun (r.) feiert sein Jubiläum nicht nur mit Grizzlys-Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf (M.), sondern auch mit Bruder Constantin Braun von den Nürnberg Ice Tigers.
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Der große Gewinner des Freitags hatte kein Tor geschossen, keinen Assist gegeben und eine Plus-Minus-Bilanz von -2. Laurin Braun von der Grizzlys Wolfsburg feierte sein 700. Spiel in der PENNY DEL und das mit seinem Bruder Constantin von den Nürnberg Ice Tigers auf der Gegenseite (und bei der Ehrung an seiner Seite). Oben drauf sicherten sich die Grizzlys einen 4:3-Sieg nach Verlängerung. Ein Sinnbild, dass die Wolfsburger zuletzt das Punkten entdeckt haben. Die Grizzlys haben nach der Deutschland-Cup-Pause ihre Defensive klar verbessert und ihren Punkteertrag von 1,188 auf 1,889 pro Spiel gesteigert. Auch die Adler Mannheim haben dank standfester Verteidigung seit der Länderspielunterbrechung kräftig draufgepackt und holen nun 2,2 Punkte pro Spiel (zuvor: 1,733).
Auf der anderen Seite gibt es auch Teams, die sichtlich Einbußen haben. Die Punktausbeute der Eisbären Berlin ist in den vergangenen neun Partien von 2,313 auf 1,667 eingedampft. Der Ton des Trainers Serge Aubin wird fordernder: „Das war definitiv nicht Eisbären-Hockey.“ Es brauche mehr von Seiten der Spieler, etwa Einsatz, um die Wege vors Tor zu finden. „Es ist schwer, zu gewinnen. Man muss den Preis dafür zahlen – und „wir zahlen derzeit nicht genug ein.“ Die Eisbären empfangen am Sonntag die Adler zum Klassiker.
Die Löwen Frankfurt wiederum holen statt 1,467 Zählern in den zurückliegenden zehn Partien nur noch einen Punkt pro Spiel. Sie sind unmittelbar vor der Saisonhälfte in der PENNY DEL an diesem Sonntag aus den Playoff-Rängen gefallen. Bis auf am dritten Spieltag hatte die Mannschaft um Carter Rowney ansonsten stets einen Top-Ten-Platz inne. Doch im direkten Duell am Strich zwischen erster Playoff-Runde und vorzeitigem Sommerurlaub bei den Schwenninger Wild Wings blieben die Löwen abermals punktlos.
Die Frankfurter hatten bei den Wild Wings zur ersten Pause noch mit 3:1 geführt, unterlagen am Ende aber 3:7. Löwen-Trainer Tom Rowe nahm dabei auch die Schiedsrichter in die Kritik. In diesem fast Playoff-artigen Spiel seien manche Spieler „ziemlich leicht hingefallen und die Schiedsrichter haben automatisch den Arm gehoben. Das ist schwer, wenn du in so einem Kampf bist.“ Unbestritten war freilich die Strafe gegen Chris Wilkie, der Kyle Platzers Emptynetter zum Endstand mit einem Stockwurf auf den Schwenninger unterbinden wollte...
Für die Löwen war es die fünfte Niederlage nach 60 Minuten in Folge – die Negativserie erfasst genau die Zeit, seit der Dominik Bokk wegen einer Unterkörperverletzung ausfällt. Der Stürmer wird allerdings voraussichtlich erst Ende Februar wieder eingreifen können. Auch defensiv ist Frankfurt aus der Fassung: Kein Team kassierte seit dem Wiederbeginn nach der Länderspielpause mehr Gegentreffer (3,9 pro Partie). „Die Saison ist noch lange nicht zu Ende“, formulierte Rowe auf der Pressekonferenz in Schwenningen allgemein die Kampfansage. Er rief seine Spieler auf, sich trotz der widrigen Umstände reinzuhängen. Am Sonntag soll die Umkehr gelingen, da treten die Löwen bei den Kölner Haien an.