Schwenningens Ben Marshall (l.) im Duell mit DEG-Torjäger Brendan O'Donnell.
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Am 41. Spieltag der PENNY DEL konnte die Düsseldorfer EG nach 0:3-Rückstand noch einen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen über die Schwenninger Wild Wings einfahren. Im zweiten Match des Abends gewann der Tabellenletzte Augsburg völlig überraschend im Shootout mit 4:3 bei den Straubing Tigers. Vor dem Auftaktbully hatte es in beiden Stadien eine Schweigeminute für den verstorbenen Eisbären-Stürmer Tobias Eder gegeben.
In Düsseldorf nahmen die Gäste aus dem Schwarzwald sofort das Heft in die Hand. Brett Ritchie bugsierte den Puck nach sieben Minuten durch die Beine von DEG-Keeper Henrik Haukeland zur 1:0-Führung. Zuvor hatte der norwegische Nationaltorhüter den leicht abgefälschten Schuss von Jordan Murray nicht festmachen können. Die Rheinländer weiter schwach und Schwenningen erhöhte durch Tylor Spink nur zwei Minuten später auf 2:0. In der Schlusssekunde des ersten Drittels zog dann Goalgetter Zach Senyshyn einfach mal ab – und wieder zappelte der Puck im Düsseldorfer Netz. 0:3 und 5:20 Torschüsse sprachen nach 20 Minuten eine sehr deutliche Sprache.
Nach dem Seitenwechsel war die DEG plötzlich wacher und offenbarte mehr Zug zum Tor. Im Powerplay brachte Torjäger Brendan O'Donnell seine Farben dann mit einer echten Fackel auf das Scoreboard. Nach seinem Treffer zum 1:3 blickte der Kanadier Richtung Hallendach und streckte seinen Arm in die Höhe – wohl um seinem verstorbenen Ex-Teamkollegen Tobi Eder Tribut zu zollen. Als Bernhard Ebner mit einem satten Schuss sogar auf 2:3 stellen konnte, waren die Gastgeber wieder voll im Spiel. Und tatsächlich: Im Schlussabschnitt glich Kapitän Philip Gogulla zum 3:3 aus, als er seinen Schlittschuh clever in einen Schuss von Moritz Wirth stellte und der Puck von dort in den Kasten sprang. Die folgende Overtime blieb torlos, Spielmacher Tyler Gaudet ließ die DEG dann aber im Penaltyschießen jubeln.
Schlusslicht Augsburg zeigte sich beim Gastspiel am Straubinger Pulverturm zunächst verbessert und ging nicht unverdient durch Anrei Hakulinen in Führung, von dessen Schlittschuh die Scheibe in die Maschen hüpfte. Dann unterlief den Fuggerstädtern bei eigener Überzahl jedoch ein folgenschwerer Fehler und die Hausherren konterten eiskalt. Elis Hede chippte den Puck einfach mal zu Josh Samanski – und der tippte die Scheibe spektakulär aus der Luft ins Tor.
Marcel Brandt sorgte in Abschnitt zwei bei Überzahl für die erste Führung der Tigers, doch nicht mal eine Minute später glich Chris Collins aus der Drehung zum 2:2 aus. Straubing danach erneut im Powerplay – und Brandt hämmerte den Puck aus vollem Lauf fulminant zum 3:2 in den Kasten. Doch Augsburg kam im letzten Drittel erneut zurück. Anthony Louis schnappte sich im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr mit seinem Tempo durch die komplette Straubinger Abwehr und netzte dann trocken zum 3:3 ein. Straubing drückte und hatte auch in der anschließenden Verlängerung hundertprozentige Torchancen, doch Augsburg rettete sich in den Shootout. Und dort bescherte Chris Collins dem Tabellenletzten den kaum für möglich gehaltenen Auswärtssieg.
André Schall