Fleury nach dem Sieg in Montreal.
Foto: Minnesota Wild/X
Eine emotionale Verabschiedung, ein Trade und die Fortsetzung der Rekordjagd bestimmten den Spieltag in der NHL am Donnerstag. Im Mittelpunkt stand dabei der 40-jährige Goalie Marc-Andre Fleury, der bei seinem letzten Auftritt in Montreal nach einem Shutout-Sieg im Trikot der Minnesota Wild mit Standing Ovations verabschiedet wurde.
Der dreimalige Stanley-Cup-Sieger und nach Martin Brodeur zweiterfolgreichste Goalie der NHL-Historie (572 Siege) hat bereits bekannt gegeben, dass nach dieser Saison Schluss ist. Zwar hat er nie für die Canadiens gespielt, ist aber ganz in der Nähe in Sorel geboren und wuchs als Fan der Canadiens auf. Nach dem 4:0-Erfolg mit den Wild (der Österreicher Marco Rossi erzielte sein 18. Saisontor), bei dem er 19 Saves schaffte und seinen 76 Shutout feierte, wurde er von den Fans im Centre Bell mit Emotionen verabschiedet.
„Ich war wegen dieses Spiels etwas gestresst, da dies mein letztes hier zu Hause in Quebec vor meiner Familie und meinen Freunden sein würde“, sagte Fleury. „Ich bin froh, dass alles gut gelaufen ist. Ich hatte nur gehofft, keine sechs (Tore) reinzulassen.“ Die Spieler der Canadiens verabschiedeten Fleury mit einem Shakehands nach dem Spiel – anders als in Deutschland ist dies bei einer NHL-Partie ungewöhnlich und findet normalerweise nur in den Playoffs nach dem Ende einer Serie statt.
Seulement à Montréal
— Canadiens Montréal (@CanadiensMTL) January 31, 2025
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Für Aufsehen sorgte auch ein Trade zwischen den Philadelphia Flyers und den Calgary Flames. Andrei Kuzmenko und Jakob Pelletier wechseln zusammen für zwei Draftpicks nach Calgary, dafür erhalten die Flames Morgan Frost und Joel Farabee. Kuzmenko hatte 2022/23 in seiner ersten NHL-Saison 39-mal für Vancouver getroffen (sein Vertrag über 5,5 Mio. Dollar jährlich läuft aus), hatte seither aber nie an diese Werte anknüpfen können. Frost hat in dieser Saison 25, Farabee 19 Punkte erzielt, Pelletier kommt auf elf. Die Flyers verloren gegen die New York Islanders mit 0:3 (sechster Islanders-Sieg in Folge), die Flames gewannen mit 4:1 gegen Anaheim.
Die Teams der deutschen Spieler konnten am Donnerstag punkten: Tim Stützle und die Ottawa Senators besiegten das bisherige Top-Team Washington Capitals mit 5:4 nach Verlängerung, so dass die Winnipeg Jets durch einen 6:2-Sieg gegen Boston wieder vorbeizogen und nun mit 75 Punkten die Nummer eins sind. Stützle gab eine Vorlage, Alexander Ovechkin erzielte auf der Gegenseite Treffer Nummer 876 seiner Karriere und braucht nun noch 19, um Wayne Gretzky zu überholen.
Die Detroit Red Wings gewannen vor allem dank 45 Saves von Alex Lyon mit 3:2 nach Penalty-Schießen gegen die Edmonton Oilers, nach Punkten die Nummer drei der Liga. Dabei hatten die Oilers, bei denen Top-Torjäger Leon Draisaitl zum 36. Mal in dieser Saison traf, mit 2:0 geführt. Im Penalty-Schießen trafen dann aber nur Lucas Raymond und Dylan Larkin. Moritz Seider stand rekordverdächtige 30:44 Minuten auf dem Eis.
Lukas Reichel und die Chicago Blackhawks verloren mit 2:3 gegen die Carolina Hurricanes, bei denen Neuzugang Mikko Rantanen sein erstes Tor erzielte. Die Seattle Kraken, die am Donnerstag Nationaltorhüter Philipp Grubauer in die AHL zu den Coachella Valley Firebirds schickten, gewannen deutlich mit 6:2 gegen die San Jose Sharks, bei denen weiterhin Nico Sturm verletzt fehlt.
Michael Bauer
Die Ergebnisse vom Donnerstag:
Boston - Winnipeg 2:6 (1:2, 0:0, 1:4)
Montréal - Minnesota 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)
Ottawa - Washington 5:4 n.V. (0:0, 3:1, 1:3, 1:0)
Tampa Bay - Los Angeles 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)
Philadelphia - N. Y. Islanders 0:3 (0:0, 0:2, 0:1)
Carolina - Chicago 3:2 (1:1, 2:0, 0:1)
Calgary - Anaheim 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)
Edmonton - Detroit 2:3 n.P. (2:0, 0:2, 0:0, 0:0, 0:1)
Las Vegas - Columbus 1:2 n.V. (1:1, 0:0, 0:0, 0:1)
Seattle - San Jose 6:2 (1:1, 4:0, 1:1)