Pföderls Meilenstein: Mit seinem Tor zum 1:0 gegen Straubing knackte der Nationalstürmer der Eisbären Berlin als achter Akteur der DEL-Historie die Marke von 250 Treffern.
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Durch den klaren 5:1-Heimerfolg über Kellerkind Iserlohn hat Ingolstadt nun als Spitzenreiter wieder fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Berlin. Der amtierende Meister kam am Sonntag zu einem hart erkämpften 4:2-Erfolg über Straubing und behauptete dadurch bei jetzt 90 Punkten Rang zwei. Von Sieg zu Sieg eilen unterdessen die weiteren Verfolger des Spitzenduos. Während Mannheim am 45. Spieltag in Augsburg mit 3:1 die Oberhand behielt, fuhr München beim 5:3 über Frankfurt den siebten Sieg unter Trainerlegende Don Jackson ein. Sowohl die Adler als auch die Roten Bullen haben aktuell jeweils 82 Zähler auf dem Konto.
Mit etwas Abstand folgen Bremerhaven (75), das bei der 5:6-Niederlage nach Penalty-Schießen eine 3:0- und 5:2-Führung aus der Hand gab, und Köln (72) auf den Plätzen fünf und sechs. Die Frage nach den direkten Qualifikanten für die Playoffs dürfte damit eigentlich beantwortet sein, denn der Tabellensiebte Nürnberg hat derzeit neun Punkte Rückstand auf die Haie. Apropos Nürnberg: Die Ice Tigers waren der große Gewinner der abgelaufenen Woche. Dem Heimsieg über Wolfsburg ließen die Franken am Sonntag einen 2:0-Auswärtssieg in Schwenningen folgen. Der Kampf um die restlichen Plätze für die erste Playoff-Runde bleibt allerdings eng und spannend. Zwischen Nürnberg (63 Zähler auf dem Konto) und dem Rangelften Frankfurt sind gerade einmal drei Punkte Unterschied. Hochdramatisch bleibt auch der Abstiegskampf. Nach drei Niederlagen und 21 Gegentoren in der zurückliegenden Woche ist Düsseldorf jetzt Rangletzter, allerdings punktgleich mit Augsburg, das zudem schon ein Spiel mehr absolviert hat. Iserlohn hat als Tabellenzwölfter zumindest zwei Punkte mehr auf dem Konto als Augsburg und Düsseldorf.
Der EHC Red Bull München ist in der PENNY DEL unter Don Jackson weiterhin nicht zu stoppen. Mit einem 5:3 gegen die zuvor viermal am Stück siegreichen Löwen Frankfurt feierten die Oberbayern am Sonntagnachmittag den siebten Sieg im siebten Match unter dem Trainer-Comebacker. Dabei zeigten die Roten Bullen insbesondere in den ersten beiden Dritteln eine dominante Leistung und führten nach 40 Minuten bereits mit 4:1, für den letzten Münchener Treffer sorgte im Schlussabschnitt schließlich Doppelpacker Yasin Ehliz, der mit nun 129 Toren zum alleinigen DEL-Rekordtorschützen der Red Bulls avancierte. Für Frankfurt war es die elfte Niederlage in Folge gegen München.
Im Kampf um die Teilnahme an der ersten Playoff-Runde konnten die Straubing Tigers davon allerdings nicht profitieren. In der zweiten Partie unter Neu-Coach Craig Woodcroft unterlagen die Gäubodenstädter trotz einer ordentlichen Leistung auf Augenhöhe und einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung mit 2:4 bei den Eisbären Berlin. Mann des Tages für den amtierenden deutschen Meister war Nationalstürmer Leo Pföderl, der zweimal selbst traf, ein weiteres Tor vorbereitete und als achter Akteur der DEL-Historie die Marke von 250 Treffern knackte. In der ab dem zweiten Durchgang von vielen Strafzeiten – darunter ein Faustkampf zwischen den Nationalverteidigern Kai Wissmann und Marcel Brandt – geprägten Begegnung waren die Eisbären zweimal im Powerplay erfolgreich, auch Straubing gelang durch Josh Samanski ein Überzahltor.
Mit einer beeindruckenden Aufholjagd gegen die Fischtown Pinguins haben die Grizzlys Wolfsburg zumindest noch zwei Punkten behalten (6:5 nach Verlängerung). Die Gäste bestraften zuerst Fehler der zuletzt kriselnden Grizzlys und zogen auf 3:0 davon. Doch Wolfsburg, das seine Powerplayschwäche abschüttelte, kam durch einen Doppelschlag auf 2:3 heran, unter anderem durch Jimmy Lamberts ersten DEL-Treffer. Auch nachdem Bremerhaven auf 2:5 weggezogen war, kämpfte sich Wolfsburg noch zum Ausgleich. Torhüter Dustin Strahlmeier und Luis Schinko führten die Grizzlys im Penaltyschießen zum Comeback-Sieg. Wolfsburg meldet sich emotional zurück im Gerangel um Platz zehn. Die Pinguins wiederum müssen sich defensiv wieder steigern - der Gegentorschnitt stieg zuletzt an.
Die Adler Mannheim haben ihren achten Sieg aus den vergangenen neun Partien eingefahren. Drei Überzahltreffer lieferten die Basis für den 3:1-Erfolg bei den Augsburger Panthern. Die Adler waren zuerst gefährlicher – und vor allem effizienter. Augsburg mühte sich redlich und kam gerade im Mittelabschnitt und im Schlussdrittel zu einigen Chancen, scheiterte aber am starken Arno Tiefensee im Adler-Tor. Mannheim behauptet Rang drei. Augsburg bleibt punktgleich mit der Düsseldorfer EG am Tabellenboden.
Die fünfte Niederlage in Serie kassierten unterdessen die Schwenninger Wild Wings beim 0:2 gegen Nürnberg. Auf Seiten der Gäste kam Torhüter Leon Hungerecker, der in der neuen Spielzeit wohl in Bremerhaven im Tor stehen wird, zu seinem ersten Shutout in dieser Spielzeit. Nürnberg reichte ein Treffer Alanov in Überzahl und ein Empty-Net-Goal in den Schlusssekunden zum zweiten Erfolg an diesem Wochenende. Gleichzeitig gelang den Franken damit der Sprung auf Platz sieben
Die dritte Niederlage in der laufenden Woche kassierte die Düsseldorfer EG am Sonntag beim 3:5 im der Derby gegen Köln. Bei gleicher Anzahl an Spielern auf dem Eis war der Tabellenletzte durchaus auf Augenhöhe, doch die Haie waren im Powerplay eiskalt (drei Treffer in Überzahl) und gingen so am Ende als verdienter Sieger vom Eis. Düsseldorf kassierte in den vergangenen drei Spielen satte 21 Gegentreffer – auch das sagt einiges.
Im Abendspiel kam Spitzenreiter Ingolstadt zu einem ungefährdeten 5:1-Heimerfolg über Iserlohn. Auffällig: Vier der fünf Panther-Treffer gingen auf die Konten von Verteidigern, wobei Nationalspieler Leon Hüttl doppelt traf. Und: Torhüter-Neuzugang Christian Heljanko kam zu seinem ersten Einsatz für die Panther und musste dabei lediglich das zwischenzeitliche 0:1 der Roosters durch Sven Ziegler hinnehmen.