Aktuell absolvieren die Löwen Frankfurt ihre DEL-Heimpartien noch in der altehrwürdigen NIX Eissporthalle. Dies soll sich jedoch spätestens 2032 ändern.
Foto: Jan Hübner
Die Diskussion um eine neue Arena in Frankfurt zieht sich seit mehr als 30 Jahren – nun scheint eine Lösung gefunden. Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend entschieden, den Bau einer Multifunktionshalle neben dem Deutsche Bank Park, dem Fußballstadion von Bundesligist Eintracht Frankfurt, weiter zu verfolgen. Damit könnte eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadt Realität werden. Die neue Arena soll rund 12.000 Zuschauer fassen, bei Konzerten sogar 15.000. Die Kosten für das Bauprojekt werden derzeit auf etwa 256 Millionen Euro geschätzt. Geplant ist, dass sich die Investition überwiegend über Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung refinanziert. Besonders erfreut über die Entscheidung zeigte sich Stefan Krämer, geschäftsführender Gesellschafter der Löwen Frankfurt: „Für uns ist das ein historischer Tag.“
Bereits in den vergangenen Jahrzehnten gab es mehrere Anläufe für eine neue Arena. Standorte am Kaiserlei, an der Stadtgrenze zu Offenbach sowie ein möglicher Dome in der Nähe des Flughafens wurden diskutiert – und schließlich verworfen. Nun hat sich die Stadt für das Gelände am Parkplatz P9 des Deutsche Bank Parks entschieden. Spätestens 2032 soll die Halle fertiggestellt sein. Doch der Standort bringt Herausforderungen mit sich. Vor allem in puncto Infrastruktur gibt es Bedenken. Kritiker warnen vor einem Verkehrschaos, wenn parallel Großveranstaltungen im Fußballstadion und in der neuen Arena stattfinden sollten. Die Stadtverordneten beschlossen daher, dass mit dem Bau auch Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur einhergehen müssen. Gleichzeitig sollen Eingriffe in den nahegelegenen Bannwald und das ökologische Gleichgewicht vermieden werden.
Für die Löwen Frankfurt wäre die neue Arena ein Meilenstein. Der PENNY-DEL-Club hat in den vergangenen Jahren mehrfach betont, dass eine moderne Spielstätte essenziell für die Entwicklung des Clubs sei. Auch die Frankfurt Skyliners, das Basketball-Team der Stadt, sollen in der Halle eine neue Heimat finden. Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef bezeichnete den Beschluss als „wichtigen Meilenstein“, der die Basis für eine dringend benötigte Arena schaffe. Die Löwen Frankfurt sicherten zu, aktiv an der Umsetzung mitzuwirken, um die Realisierung zu beschleunigen. Denn eines ist klar: Sollte Frankfurt noch länger auf eine moderne Multifunktionshalle warten, droht die Stadt sportlich weiter ins Hintertreffen zu geraten. Mit der nun getroffenen Entscheidung scheint das jahrzehntelange Ringen um eine neue Arena in Frankfurt endlich ein konkretes Ende zu finden. Bleibt abzuwarten, ob Zeit- und Kostenplan eingehalten werden können – oder ob die Diskussion in eine neue Runde geht.
Frank Gantert