Alexandre Grenier (hier links) erzielte beim 5:2-Heimerfolg der Kölner Haie in Spiel 2 der Halfinalserie gegen Ingolstadt insgesamt drei Treffer.
Foto: City-Press
Der amtierende Meister gibt sich auch im Halbfinale der diesjährigen Playoffs in der PENNY DEL weiterhin keine Blöße. Berlin gewann am Freitag auch Spiel 2 gegen Mannheim mit 2:0 und führt damit auch in der Serie gegen die Adler mit 2:0. Den Serienausgleich schafften indes die Kölner Haie gegen Ingolstadt. Beim 5:2-Heimerfolg traf Alexandre Grenier dreifach, Maximilian Kammerer glänzte mit einem Doppelpack.
Das Fazit der Begegnung in Mannheim nahm Adler-Stürmer Stefan Loibl schon in der zweiten Drittelpause bei MagentaSport vorweg. Loibl sagte: „Wir schießen vorne kein Tor und lassen hinten zu leichte Gegentore zu.“ Damit sprach der Nationalspieler das größte Defizit seiner Mannschaft – die mangelnde Effizienz vor dem Tor – an. In insgesamt 120 Minuten gegen Berlin gelang Mannheim bislang lediglich ein Treffer. Das ist letztlich zu wenig, um die Eisbären wirklich in Verlegenheit zu bringen.
Auch in Spiel 2 agierte das Team von Cheftrainer Dallas Eakins über weite Strecken gefällig, hielt physisch dagegen und erarbeitete sich eine ganze Reihe guter Einschussmöglichkeiten. Oftmals aber waren die Adler zu verspielt oder scheiterten an Eisbären-Goalie Jake Hildebrand, der auch am Freitag den erkrankten Jonas Stettmer hervorragend vertrat. So reichten den Gästen aus Berlin letztlich zwei geniale Momente zu Beginn des Mitteldrittels, um die Partie durch Marcel Noebels (nach Vorlage des Duos Pföderl/Ronning) und Youngster Eric Hördler (nach glänzender Vorbereitung durch Wiederer) zu entscheiden.
Beim Spiel in Köln hatten die Gastgeber schon in der zweiten Spielminute „Glück“, als Top-Stürmer Alexandre Grenier nach einem Check gegen den Kopf von ERC-Verteidiger Leon Hüttl lediglich eine Zwei-Minuten-Strafe anstatt einer Spieldauer-Disziplinarstrafe erhielt. Die Gäste waren im ersten Drittel zwar überlegen, aber die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor fehlte. Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild. Zwar konnte Kenny Agostino die erste Führung der Haie durch Maximilian Kammerer schnell egalisieren, doch Grenier in Überzahl und erneute Kammerer bauten die Kölner Führung auf 3:1 aus.
Im Schlussabschnitt überstanden die Haie die erste Drangphase der Gäste unbeschadet, aber in der 51. Minute gelang Austen Keating auf Vorlage von Fabio Wagner dann doch das 2:3. Das Match war wieder völlig offen. Gut drei Minuten vor dem Ende ging Ingolstadts Head Coach Mark French volles Risiko, nahm Torhüter Christian Heljanko zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch der Schuss ging nach hinten los, denn Grenier fing einen Querpass ab und vollstreckte eiskalt zum 4:2. Wenig später ein ähnliches Bild. Wieder war Heljanko schon vom Eis, wieder kam Grenier nach einem Fehlpass der Gäste an die Scheibe und versenkte diese zum 5:2-Endstand.
Alexandre Grenier, der damit nach acht Playoff-Spielen bereits neun Treffer erzielt hat, gab sich nach Spielende bescheiden. „Es ist egal, wer die Tore schießt“, sagte der Torjäger bei MagentaSport und lobte stattdessen seinen Teamkameraden Kammerer, der im zweiten Drittel mit seinem Doppelpack die Weichen auf Sieg stellte und den Haien zum Ausgleich in der Serie gegen Ingolstadt verhalf.
Wolfgang Karl