Julius Hudacek versteht sich auf Paraden und er versteht sich auch auf die Siegesfeiern mit den Fans. Am Freitag treten seine Haie zu Spiel fünf in Ingolstadt an.
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Im Playoff-Sonderheft 2025 hatte Eishockey NEWS schon errechnet: Keiner hat in dieser Saison mehr Spiele geklaut als die Kölner Haie mit Julius Hudacek im Tor. Fünf Hauptrundenpartien hatte er da schon gestohlen. Und in den Playoffs schlägt der König der Spiele-Diebe weiter zu.
Die Statistiken lesen sich eindeutig: 146 zu 74 Torschüsse hat der ERC Ingolstadt in der Halbfinalserie gegen die Haie abgefeuert. Lässt man Ingolstadts 7:0-Erfolg zum Auftakt mal weg, bleibt die Statistik immer noch recht klar (112 zu 65 Torschüsse). Doch Köln hat zuletzt drei Siege eingefahren. „Wir verteidigen extrem gut als Mannschaft und lassen nicht viele Großchancen zu", sagte Haie-Stürmer Maximilian Kammerer nach Spiel 4 der Serie. „Bei den Chancen, die wir zulassen, ist 'Huda' da - er ist in absoluter Topform." Hudacek, unterstützt von seinen Rebound-wegräumenden und Schussbahnen versperrenden Vorderleuten (und einmal dem Pfosten), führte die Haie mit zuletzt zwei Spiel-Klaus in Folge zu Erfolgen.
Wie das zu ersehen ist, verdeutlichen die Zahlen des Mittwochsduells: Hudacek hätte laut der Statistik „Expected Goals Against“ eigentlich 3,91 mehr Tore zulassen müssen als Ingolstadt effektiv schoss. Da die Differenz bei Kölns 2:1-Sieg lediglich einen Treffer betrug, hat er also mehr als nur den Unterschied gemacht und das Spiel auch dank der Hilfe der Vorderleute geklaut. Im dritten Serien-Duell zeigten die Zahlen ein ähnliches Bild. So kommt man in die Köpfe der Gegner - wichtig in den Playoffs. Was auch klappen muss, um den Spiel-Klau perfekt zu machen: Die Stürmer müssen vorne kaltschnäuzig sein. Kammerer: „Wir sind extrem effektiv. Das macht den Unterschied in der Serie."
So steht es in der Halbfinalserie nun 3:1 anstatt dem möglichen 1:3 aus Kölner Sicht. Am Freitagabend in der heimischen Saturn Arena müssen die Ingolstädter darum zwingend gewinnen, um noch eine Chance auf das Playoff-Finale der PENNY DEL zu besitzen. Die Partie beginnt um 19 Uhr, MagentaSport überträgt die Partie live. „Wir müssen locker bleiben. Köln ist immer darauf bedacht, dass Hudacek den ersten Schuss sieht und sie dann die Rebounds wegnehmen. Hier können wir ansetzen“, sagt ERC-Verteidiger Morgan Ellis.
Der Gewinner dieser Halbfinalserie trifft im Finale um den Meisterpokal auf Titelverteidiger Eisbären Berlin. Dieser hatte sich in seiner Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim mit 4:0 durchgesetzt - übrigens ebenfalls mit geringerer Schusszahl als der Gegner.
Martin Wimösterer