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Montag, 14. April 2025

Hauptrunden-Erster Ingolstadt ausgeschieden Siegtreffer von Schütz in der Overtime: Köln steht erstmals nach elf Jahren wieder im DEL-Finale

Justin Schütz erzielte in der Verlängerung den Siegtreffer für die Kölner Haie, die in Spiel 6 des Halbfinales den ERC Ingolstadt ausschalteten.

Foto: City-Press

Zum neunten Mal insgesamt und zum ersten Mal seit elf Jahren stehen die Kölner Haie wieder in einem DEL-Finale. Das Team von Kapitän Moritz Müller gewann am Montag das an Spannung und Brisanz kaum zu überbietende Spiel 6 der Halbfinalserie gegen den Hauptrunden-Ersten Ingolstadt trotz eines frühen 0:2-Rückstandes letztlich mit 3:2 nach Verlängerung und damit die Halbfinalserie mit 4:2. Zum Matchwinner in der Overtime avancierte Justin Schütz, der in den Playoffs bislang kein Tor erzielen konnte, in der 70. Spielminute aber den bärenstarken Gäste-Torhüter Christian Heljanko nach einem Alleingang mit einem Schuss durch die Beine überwand.

„Bei mir ist eine Menge Druck abgefallen und ich bin froh, dass es endlich geklappt hat“, sagte Siegtorschütze Schütz nach Spielende bei MagentaSport. Und der Nationalspieler wagte auch schon einen Blick voraus auf den kommenden Donnerstag, wo die Haie in Spiel 1 des Finales auswärts auf die Eisbären Berlin treffen. Justin Schütz sagte: „Berlin ist natürlich auch in dieser Serie der Favorit, aber wir sind unangenehm zu spielen“.

Auf der anderen Seite war die Enttäuschung im Lager des ERC Ingolstadt verständlicherweise groß, denn der souveräne Hauptrundensieger träumte vom ganz großen Coup. ERC-Kapitän Fabio Wagner sagte am Mikro bei MagentaSport: „Es ist gerade extrem enttäuschend und schwer in Worte zu fassen. Letztlich war es wieder der eine Fehler zu viel und auch die Chancenauswertung war nicht so optimal“, so der Verteidiger.

 

Das Spiel im Stenogramm (1 Einträge)

 

Die Gastgeber warteten in Spiel 6 der Halbfinalserie mit einer Überraschung auf, denn der zuletzt wegen einer Oberkörperverletzung fehlende Louis-Marc Aubry stand wieder auf dem Eis. Dort übernahmen aber von Beginn an die Gäste das Kommando. Austen Keating und Wayne Simpson sorgten in der Anfangsphase für eine Zwei-Tore-Führung Ingolstadts. Es war dann aber ausgerechnet Haie-Kapitän Moritz Müller, der den über 18.000 Zuschauern mit seinem Anschlusstreffer wieder Hoffnung gab.

Die 2:1-Führung der Oberbayern hatte aber auch noch nach 40 Spielminuten Bestand. Einerseits, weil die Panther auch die zweite Unterzahl-Situation im Spiel schadlos überstanden und anderseits, weil die Haie keine ihrer wenigen Chancen nutzen konnten. Auch nicht Defender Veli-Matti Vittasmäki, der kurz vor der zweiten Pause am glänzend reagierenden ERC-Goalie Christian Heljanko scheiterte. „Wir haben versucht, ruhig zu bleiben und hinten nix zuzulassen. Wir müssen jetzt aber schauen, das wir kein Gegentor kassieren“, so analysierte Ingolstadts Noah Dunham den zweiten Abschnitt und gab gleichzeitig bei MagentaSport einen Ausblick auf das Schlussdrittel.

Da kamen allerdings die Gastgeber „wacher“ aus der Kabine, hatten durch Parker Tuomie schon nach 22 Sekunden den Ausgleich auf dem Schläger. Es dauerte dann auch nur bis zur 46. Minute, ehe Gregor MacLeod mit einer feinen Einzelleistung der vielumjubelte Ausgleich gelang, wobei ERC-Verteidiger Alex Breton den entscheidenden Zweikampf an der Bande gegen MacLeod verloren hatte. In der Schlussphase des dritten Abschnitts hatten beide Teams Chancen, die Partie für sich zu entscheiden, doch die Torhüter auf beiden Seiten – Julius Hudacek bei Köln und Christian Heljanko bei Ingolstadt – ließen vorerst nichts mehr zu.

So ging es erstmals in dieser Halbfinalserie in eine Overtime. Köln übernahm dabei sofort das Kommando, hatte mehrmals den Siegtreffer auf dem Schläger und gleich zwei Mal standen Pfosten und Latte im Weg. Und selbst als Ingolstadt bei einer Strafe gegen die Haie wegen zu vielen Spielern auf dem Eis Überzahl hatte, war Köln mit Kontern brandgefährlich. Und einer dieser Konter führte letztlich bei wieder gleicher Anzahl von Spielern zur Entscheidung. Justin Schütz nahm einen Pass von Alexandre Grenier auf, marschierte alleine in Richtung Ingolstadts Torhüter Christian Heljanko und versenkte die Scheibe eiskalt zum Siegtreffer. Der Rest war grenzenloser Jubel.
Wolfgang Karl


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Notizen

  • gestern
  • Zum zweiten Mal in Serie sicherte sich Torhüter Connor Hellebuyck von den Winnipeg Jets die William M. Jennings Trophy als der NHL-Torhüter, der in der Hauptrunde die wenigsten Gegentreffer pro Partie zuließ und dabei mindestens 25 Spiele bestritt. Die Jets kassierten nur 2,33 Gegentore im Schnitt.
  • vor 2 Tagen
  • Marko Brlic wechselt von Regionalligist Dortmund zu den Füchsen Duisburg. Der 18-jährige Goalie durchlief die Duisburger Nachwuchsabteilung und wird ab kommender Saison das Torhüterteam der Füchse verstärken.
  • vor 3 Tagen
  • Die Deutschen David Lewandowski (Sturm, Rang 51), Carlos Händel (Rang 73) und Rio Kaiser (beide Verteidiger, Rang 140) sind auf der finalen NHL-Draft-Rankingliste bei den nordamerikanischen Skatern erwähnt. Maxim Schäfer (Sturm, Rang 102) ist bei den internationalen Skatern genannt.
  • vor 3 Tagen
  • Der EV Landshut (DEL2) nimmt neben den Löwen Frankfurt (PENNY DEL), Vålerenga Oslo (Norwegen) und dem tschechischen Spitzenteam Dynamo Pardubice am Dolomitencup 2025 teil. Das Vorbereitungsturnier findet vom 15. bis 17. August in Neumarkt/Südtirol statt.
  • vor 5 Tagen
  • Die Jungadler Mannheim haben am Samstagabend die deutsche Meisterschaft im U17-Bereich gewonnen. Im dritten Spiel der Finalserie setzte sich das Team von Trainer Adam Borzecki gegen den ESC Dresden mit 6:2 durch. Die ersten beiden Partien hatten die Jungadler mit 5:3 und 7:4 gewonnen.
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