Im DEL2-Finale geht es für Ravensburg nur um den Titel, für Dresden auch um den Aufstieg in die PENNY DEL.
Foto: Kim Enderle
Sobald es in die Playoffs in der Zweiten Liga geht, ist mit den Ravensburg Towerstars zu rechnen. Der Zweitliga-Meister von 2011, 2019 und 2023 steht erneut im Finale und kämpft ab Donnerstag in einer Best-of-seven-Serie gegen die Dresdner Eislöwen um den Titel. In der DEL2-Ära (seit der Saison 2013/14) hat Ravensburg bereits zum vierten Mal das Finale erreicht. Ein wichtiger Aspekt war dennoch, dass die Finalteilnahme diesmal niemand unbedingt auf dem Zettel hatte. Mit Dresden, Kassel, Krefeld, Rosenheim und Landshut hatten alle fünf Aufstiegskandidaten das Viertelfinale erreicht. Ravensburg galt nach der erfolgreichen Hauptrunde (Platz drei, 98 Punkte) aber als das Team mit den besten „Spielverderber-Chancen“. Nicht zu vergessen: Bei einer Meisterschaft der Ravensburg Towerstars würde die Düsseldorfer EG doch in der PENNY DEL bleiben, bei einem Triumph der Eislöwen muss der Traditionsclub aus NRW den Gang in die DEL2 antreten.
„Dass wir einige favorisierte Gegner mit höherem Budget hinter uns gelassen haben, ist ein großer Verdienst der mannschaftlichen Geschlossenheit. Es zeigt auch, was mit harter Arbeit und einem guten Charakter in der Kabine möglich ist“, betonte Ravensburgs Sportlicher Leiter Marius Riedel in unserer aktuellen Print-Ausgabe. Head Coach Bo Subr sieht eine wichtige Tugend als entscheidend an: „In den Serien gegen Landshut und Krefeld lagen wir zurück, doch die Jungs haben einen Weg zum entscheidenden Reset und neuem Fokus gefunden.“
Besonders groß ist die Vorfreude bei Kontrahent Dresden. „Es ist das erste DEL2-Finale für den Club und damit etwas ganz Besonderes. Aber wir wollen natürlich gewinnen. Ich habe von Anfang an gesagt, dass das unser Ziel ist“, sagt Trainer Niklas Sundblad. Erstmals seit 2008, damals noch in der Oberliga, haben die Eislöwen wieder ein Meisterschaftsfinale erreicht und greifen nicht nur nach dem Titel, sondern wie damals nach dem Aufstieg. 19 Spielzeiten hat es insgesamt gebraucht, um auf Zweitliga-Niveau ein Finale zu erreichen. Nun soll aber direkt der erste Schuss sitzen. „Ich liebe den Sport und ich liebe das Team. Ich habe unglaublich viel Spaß mit dem Team, was in der Form nicht normal ist“, sang Danny aus den Birken in der Berichterstattung des MDR förmlich ein Loblied auf seine Mannschaft und untermauerte damit den Teamspirit der Sachsen. Egal ob Stürmer David Rundqvist, Verteidiger Arne Uplegger oder zuletzt der nachverpflichtete Jacob Friend: Alle Spieler kamen von der Tribüne auf die große Playoff-Bühne und präsentierten sich, trotz fehlendem Rhythmus, erstaunlich formstark.
Doch besteht das Dresdner Bollwerk (nur 17 Gegentore in elf Spielen) nun auch gegen die Playoff-Routiniers aus Ravensburg und die Towerstars-Top-Reihe um Robbie Czarnik, Erik Karlsson und Mathew Santos? Die drei Akteure haben jeweils schon 17 Punkte gesammelt, insgesamt kommt das Trio damit in den zwölf absolvierten Partien auf 51 (!) Zähler. Subr widmet den beachtlichen Marker „Finaleinzug“ aber dem gesamten Team: „Jeder Einzelne hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.“