Verteidiger Sören Sturm bejubelt seinen Powerplay-Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 für die Steelers – es sollte das Game-Winnig-Goal der Partie werden.
Foto: Timo Raiser
Nach der 2:3-Overtime-Niederlage in Spiel 1 am Donnerstag in Mellendorf gegen die Hannover Scorpions meldeten sich die Bietigheim Steelers am Karsamstag eindrucksvoll zurück. Mit einem deutlichen 6:2-Heimsieg auf eigenem Eis egalisierte der letztjährige Zweitligist die im Modus "Best of seven" ausgetragenen Finalspiele der Oberliga-Playoffs. Schon vor dem ersten Bully ein erster Gänsehautmoment in der ausverkauften EgeTrans Arena. Mit einer Choreografie, bei der das gesamte Stadion eingebundenen und in welcher der Bietigheimer Eisenbahnviadukt, eines der Wahrzeichen der Stadt, abgebildet wurde, stimmten sich die 4.370 Besucher auf das achte Playoff-Heimspiel der Hausherren ein.
Das zweite Aufeinandertreffen der beiden zweitplatzierten Mannschaften nach der Hauptrunde in der Oberliga Nord und Süd begann wie das erste Duell am Freitag – mit zwei schnellen Toren der gastgebenden Mannschaft. Beim Versuch von Scorpions-Keeper Kevin Reich, den Puck hinter dem eigenen Tor über die Bandenkurve hinauszuspielen, prallte die Scheibe vom Schlittschuh eines Mitspielers in die Mitte zurück. Christoph Kiefersauer erkannte die Situation sofort und passte zu dem im Slot stehenden Tyler McNeely, der keine Mühe hatte, zur Führung der Steelers einzunetzen. Keine zwei Minuten später, Olafr Schmidt im Bietigheimer Tor parierte die erste Großchance der Scorpions, krönten die Steelers den daran anschließenden Zwei-auf-Eins-Konter mit ihrem zweiten Treffer. Abermals war es McNeely, der Reich aus spitzem Winkel überwinden konnte. Waren die Steelers in der Anfangsviertelstunde die tonangebende Mannschaft, kamen die Gäste aus Niedersachsen erst in den letzten fünf Minuten von Abschnitt eins besser ins Spiel.
Blieb das Auftaktdrittel gänzlich ohne Strafen, nahmen die Nickligkeiten ab dem zweiten Spielabschnitt deutlich zu. Noch vor Wiederanpfiff gerieten Victor Knaub und Jan Vesely aneinander – es waren die ersten beiden von insgesamt zehn kleinen Strafen sowie einer Fünf-Minuten-Strafe gegen Bietigheims Marek Racuk im zweiten Abschnitt. Eishockey wurde auch gespielt. Den Scorpions gelang es, den Schwung aus dem ersten gleich zu Beginn des zweiten Drittels weiterhin aufs Eis zu bringen. Folgerichtig der Anschlusstreffer durch Allan McPherson, der seinen eigenen Rebound verwerten konnte. Mitten in der Druckphase der Scorpions hinein gelang es den Hausherren, ihre erste aus dem Spiel heraus resultierende Überzahl in einen Treffer umzumünzen. Sören Sturm sorgte mit einem platzierten Schuss aus zentraler Position in die linke obere Torecke für die 3:1-Führung, die Marek Racuk in einer tschechischen Co-Produktion mit seinem Landsmann Erik Nemec 32 Sekunden später sogar ausbauen konnte. Und auch der nächste Treffer der Partie ging auf die Partie des Süd-Oberligisten, die abermals eiskalt in einer Druckphase der Niedersachsen zuschlug. In Unterzahl vollendete Christoph Kiefersauer einen Zwei-auf-Eins-Konter und sorgte für den 5:1-Pausenstand nach 40 Minuten.
Im Schlussdrittel versuchte Scorpions-Coach Kevin Gaudet mit einem Wechsel zwischen den Pfosten, von Kevin Reich hin zu Fabian Gensicke, einen neuen Impuls zu setzen. Ein Unterfangen, welches nicht von Erfolg gekrönt war. Resultierend aus einer Vielzahl weiterer gegen seine Mannen ausgesprochenen kleinen Strafen dauerte es gerade einmal vier Sekunden, bis die Steelers eine sich ihnen bietende doppelte Überzahl in Person von Nemec zum sechsten Treffer nutzen konnten. Den Schlusspunkt setzten sechs Minuten vor dem Ende die Scorpions. Markus Eberhardt überwand Schmidt im Steelers-Gehäuse aus halbrechter Position zum 6:2-Endstand, auch wenn dem Treffer erst nach Videobeweis die Gültigkeit zugesprochen wurde.
Spiel 3 der Serie steigt nun am Ostermontagabend um 18:00 Uhr in der ARS-Arena in der Wedemark. Übertragen werden alle Finalspiele im kostenpflichtigen Livestream auf sprade.tv.
Mario Schoppa