Torhungrige Eisbären: Hattrick-Schütze Leo Pföderl (Mitte) erhält Gratulationen von Serientäter Ty Ronning (rechts), auch Jonas Müller (links) sammelte am Ostermontag fleißig Scorer-Punkte.
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Mit einem Kantersieg haben sich die Eisbären Berlin im Finale der PENNY DEL die Serienführung zurückgeholt. Der amtierende deutsche Meister gewann Spiel 3 gegen die Kölner Haie am Ostermontag nach einer über die gesamten 60 Minuten dominanten Leistung ungefährdet mit 7:0 und zeigte damit eine imposante Reaktion auf die Overtime-Niederlage in Spiel 2. Die herausragenden Eisbären hießen dabei einmal mehr Leo Pföderl (drei Tore) und Ty Ronning (ein Treffer, drei Assists).
Bereits beim 1:0 im Powerplay (7.) bereitete Ronning gemeinsam mit Jonas Müller für Pföderls Direktabnahme vor, nur zweieinhalb Minuten später legte der Nationalstürmer in Unterzahl auch das 2:0 nach – am Ende standen fünf (!) Tore in den Special Teams für die Eisbären in der Statistik. Ronning, der mit seiner frühen Vorlage seine Rekord-Punkteserie auf 26 Matches in Folge ausgebaut hatte und mit nun zwölf Partien am Stück auch die alleinige neue Playoff-Bestmarke innehat, legte kurz nach dem Beginn des zweiten Drittels das 3:0 nach, ehe wiederum Pföderl nach sehenswerter Kombination in Überzahl auf 4:0 stellte – und ebenfalls einen DEL-Rekord aufstellte. Denn: Mit jetzt 46 Playoff-Treffern in seiner Karriere hat der 31-Jährige die bisherige Nummer eins Patrick Reimer abgelöst.
Nach Pföderls drittem Treffer war der Arbeitstag von Julius Hudacek im Haie-Gehäuse beendet, doch auch Tobias Ancicka konnte das Berliner Toreschießen nicht stoppen. Im Gegenteil: Während Köln angeschlagene Akteure schonte, blieben die Eisbären trotz des deutlichen Vorsprungs bis zum Schluss konzentriert und spielfreudig. Der Ausfall von Top-Verteidiger Kai Wissmann (Handverletzung) fiel nie ins Gewicht – unter anderem deshalb, weil sein kongenialer Defensivpartner Jonas Müller auch ohne Wissmann eine glänzende Partie ablieferte und wie Ronning vier Scorer-Punkte (ein Treffer, drei Assists) sammelte. Berlins Keeper Jake Hildebrand musste derweil für sein Shutout lediglich 18 Schüsse parieren.
„Es war heute auf jeden Fall ein Klassenunterschied. Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden und waren in der eigenen Zone immer einen Schritt zu spät“, musste Haie-Angreifer Maximilian Kammerer nach dem Match im Interview bei MagentaSport zugeben, während Eisbären-Coach trotz der beeindruckenden Leistung seines Teams wie gewohnt auf dem Boden blieb: „Wir haben Eisbären-Hockey gespielt, aber es gibt immer noch Dinge, die wir verbessern können.“ Mit Blick auf Spiel 4 der Best-of-seven-Serie am Mittwoch (19.30 Uhr; live bei MagentaSport und DF1) ist aus Kölner Perspektive zu hoffen, dass den Hauptstädtern dies nicht gelingt.
Stefan Wasmer