DEB-Verteidiger Tobias Fohrler (26) verbrachte die jüngsten neun Spielzeiten in der Schweiz und hat selbst eidgenössische Wurzeln.
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Für Tobias Fohrler (26) ist das deutsche WM-Viertelfinale gegen die Schweiz am Donnerstagnachmittag (16.20 Uhr; live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) ein ganz besonderes Match. Schließlich hat der DEB-Verteidiger, der zur kommenden Saison nach Mannheim wechselt, die jüngsten neun Spielzeiten im Nachbarland verbracht und selbst Schweizer Wurzeln. Vor der Neuauflage des Klassikers hat sich Eishockey NEWS exklusiv mit Fohrler unterhalten.
Herr Fohrler, was waren Ihre ersten Gedanken, als die Schweiz als deutscher Viertelfinalgegner feststand?
Tobias Fohrler: „Ich habe mich natürlich riesig gefreut. So spielt der Sport, so spielt das Leben manchmal. Ich kenne einige der Jungs persönlich, habe neun Jahre dort gespielt und habe selbst den Schweizer Pass. Das ist also ein absolutes Highlight für mich.“
Drückt die Familie dennoch Ihnen und der DEB-Auswahl die Daumen?
Fohrler: „Absolut! Meine Mutter ist Schweizerin, sie kommt aus Sissach (Kanton Basel-Landschaft; Anm. d. Red.), ist aber vor 27 Jahren mit meinem Vater nach Deutschland gezogen. Und jetzt unterstützen sie natürlich ihren Sohn und werden Deutschland anfeuern.“
Sie kennen das Schweizer Eishockey bestens. Wo liegen die Stärken der „Nati“, und wie ist sie zu knacken?
Fohrler: „Es ist kein Geheimnis, dass die Schweizer sehr gut besetzt sind. Sie spielen ein schnelles, technisch gutes und sauberes Eishockey. Körperlich werden sie nicht so intensiv spielen, zumindest nicht so anfangen. Aber sie werden auf jeden Fall rauskommen wie die Feuerwehr, weil sie bei den letzten großen Turnieren gegen Deutschland verloren haben und es ihr erklärtes Ziel ist, nicht wieder gegen Deutschland auszuscheiden. Dafür müssen wir bereit sein.“
Muss das deutsche Team also auf die physische Karte setzen?
Fohrler: „Absolut. Das ist auf jeden Fall etwas, was wir können, wenn wir müssen – und die Schweizer werden sich auf jeden Fall unwohl fühlen, wenn wir physisch spielen. Das wird einer der Schlüssel zum Erfolg sein.“
Generell liefen die jüngsten Partien ja sehr gut, doch die Schweiz ist selbstredend ein ganz anderes Kaliber als Frankreich, Polen oder Kasachstan. Wie stellt sich die Mannschaft darauf ein?
Fohrler: „Wir haben immer gesagt, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Bis jetzt haben wir das sehr gut gemacht, und das machen wir jetzt auch mit dem Viertelfinale. Wir haben natürlich eine gute Stimmung in der Truppe. Das Momentum ist auf unserer Seite, wir fühlen uns alle gut. Aber was in der Vergangenheit war, zählt jetzt eigentlich nicht mehr. Wir schauen nur auf das Viertelfinale.“
Interview: Stefan Wasmer