Der Stein des Anstoßes war ein Schuss Casey Baileys, der wohl von der Latte zurück sprang und dann von Gregory Kreutzer (Nr. 15) geklärt wurde.
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Es war der Aufreger des Freitags: das umstrittene Tor zum 2:3 für Iserlohn gegen die Fischtown Pinguins, nach dem das Spiel zu Gunsten der Roosters kippte. Die Schiedsrichter Benjamin Hoppe (schräg hinter dem Tor, winkte sofort aus) und Robert Gofman (wie die Linesmen an der neutralen Zone postiert) hatten nach dem Schuss Casey Baileys auf dem Eis auf „kein Tor“ entschieden. Nach siebenminütigem Videostudium revidierten sie aber ihre Sicht. Dies dürften sie nur, wenn sie die Situation klar erkannt hätten, was angesichts der Videobilder zweifelhaft erscheint.
Thomas Popiesch, Trainer der Bremerhavener, vermied auf der Pressekonferenz noch klare Kritik an der Entscheidung der Unparteiischen und verwies darauf, dass er in der DEL (für Schiedsrichterkritik) bereits „sehr viel Geld bezahlt“ habe und „eigentlich noch in den Urlaub“ fahren wolle. Der Nordsee-Zeitung sagte er dann, mit Blick auf nachweisliche Schiedsrichterfehler zu Ungusten seiner Mannschaft in den vergangenen Spielzeiten: „Das ist grob fahrlässig. Das ist ja nicht einfach nur mal so eine Fehlentscheidung, das ist bösartig. Wenn andere Leute sowas in ihrem Beruf machen, kostet sie das ihren Job. Jeder Volldepp hat gesehen, dass der Puck an der Latte war. Da gibt es keine zwei Meinungen.“
Bremerhaven hat sein Anliegen auch direkt beim Ligabüro vorgebracht. Das Spiel wird auf keinen Fall wiederholt, teilte die Liga auf Anfrage am Samstagvormittag mit. Sie überprüft aber den Videobeweisprozess, etwa, ob (wie in der Vorsaison bei einem Fischtown-Spiel in Straubing) nur niedrig auflösende Videobilder zur Verfügung waren und wenn ja, wieso. Sollte dem so sein, erklärte dies aber noch nicht, wieso die Schiedsrichter trotz Unklarheit ihre on-ice-Entscheidung revidierten.
UPDATE, 18.34 Uhr: Die Liga räumt am Samstagabend in einem Statement klar die Fehleinschätzung ein.
Die Niederlage in Iserlohn kostete den Pinguins Platz vier, den nun die Straubing Tigers halten. Am Sonntag, 14 Uhr, kommt es in Bremerhaven zum direkten Aufeinandertreffen. Die Berichterstattung dazu und zu den weiteren Spielen am Wochenende finden Sie dann auch in unserer Print-Ausgabe - ab Dienstag am Kiosk, ab Montag im E-Paper.
Die Sonntagsspiele im Überblick:
14.00 Uhr Mannheim – Düsseldorf
14.00 Uhr Bremerhaven – Straubing
15.15 Uhr Nürnberg – Berlin
16.30 Uhr Köln – Augsburg
16.30 Uhr Wolfsburg – Iserlohn
16.30 Uhr Ingolstadt – Frankfurt
19.00 Uhr München - Bietigheim