Matt Tkachuk und die Florida Panthers gewannen 2024 zum ersten Mal in ihrer Franchise-Historie den Stanley Cup. Sie besiegten die Edmonton Oilers in einer dramatischen Finalserie mit 4:3.
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Zwei Monate, drei Deutsche, 16 Mannschafte, tausend Emotionen und ein Ziel: Der Stanley Cup. Am Samstag starten die Playoffs in der NHL. Bis Mitte Juni dauert die Jagd nach dem großen silbernen Pokal. Schaffen die Florida Panthers die Titelverteidigung? Können sich die Edmonton Oilers revanchieren? Landen die top eingeschätzten Dallas Stars am Ende oben?
Zumindest letztere Frage könnte schon nach zwei Wochen beantwortet sein: Denn die um Mikko Rantanen verstärkten Texaner müssen ausgerechnet schon in Runde eins im Top-Duell mit den Ligastars Nathan MacKinnon (116 Punkte) und Cale Makar (punktbester Verteidiger, 92 Zähler) von den Colorado Avanalche ran. Geschuldet ist dies dem Playoff-System, in dem zunächst divisionsintern gespielt wird, und das zuletzt wieder auf Kritik gestoßen ist.
Denn anders als früher (als der erste der Conference zunächst auf den achten traf) sind so schon in Runde eins von vier Duelle von für die Playoffs stark eingeschätzten Teams möglich. Weiterer Kritikpunkt ist die Langeweile: Seit 2021 treffen nun schon zum vierten Mal in Folge die beiden Teams aus Florida (Panthers und Lightning) aufeinander. Gar zum vierten Mal in Serie steigt das Erstrundenduell zwischen den Los Angeles Kings und den Edmonton Oilers – zum ersten Mal allerdings mit den Kings im Heimvorteil.
Die NHL kontert die Kritik mit der Rivalität der Mannschaften, die kreiert werden soll. Was die jüngsten Auftritte der Kings gegen die Oilers angeht, gibt ihr das Recht. Kings-Stürmer Philipp Danault warf den Oilers zuletzt vor, einerseits ihre Stars zu schonen, andererseits die eigenen Spieler verletzen zu wollen, was Oilers-Stürmer Corey Perry vehement zurückwies (und sich dabei für die Verwendung des F-Wortes in seiner Antwort entschuldigte). „Hat Danault nicht gesehen, was in den letzten Wochen passiert ist? Was will er von uns? Wir sind nicht da draußen, um irgendjemandem wehzutun.“ Fakt ist: Verteidiger Darnell Nurse wurde für einen Check am Montag an Quinton Byfield für ein Spiel gesperrt.
Viele Fans der Edmonton Oilers fragen sich derweil, wie fit ihre Mannschaft ist. Mehrere Spieler wurden zuletzt geschont und in den vergangenen Wochen fielen nicht nur Top-Torschütze Leon Draisaitl, sondern auch Connor McDavid, Mattias Ekholm, Zach Hyman und Goalie Stuart Skinner aus. „Ich mag es nicht, dass man uns abschreibt“, reagierte Superstar McDavid (achte 100-Punkte-Saison) zuletzt heftig. „Wir hatten zwar einige Rückschläge, aber wenn wir in Form und gesund sind, sind wir ein gefährliches Team.“ Die vielen Verletzungen seien alle auf einmal gekommen. McDavid aber sagt: „Die Jungs sind alle gesünder als es den Anschein hat.“ So spricht ein Kapitän.
Verletzungen sind ein Hauptpunkt in den Playoffs. Nico Sturm kann ein Lied davon singen, als er 2022 den Stanley Cup mit den Colorado Avalanche gewann. Auch er verpasste zuletzt einige Spiele für sein neues Team aus Florida, war zuletzt aber wieder mit dabei. Vor allem auf die Tiefe im Kader komme es deshalb an. „Auch in Colorado habe ich damals nicht alle Spiele gemacht, war während der Playoffs verletzt. Man braucht alle Spieler, wenn man zweieinhalb Monate spielen will, weil Verletzungen einfach passieren.“
Dritter Deutscher in den Playoffs ist Tim Stützle, der mit den Ottawa Senators zum ersten Mal überhaupt in der Endrunde spielen wird. „Extrem groß“ sei die Vorfreude, sagte er vergangenen Montag in einer Medienrunde. „Wir sind durch extrem schwere Zeiten gegangen. Ich bin jetzt einfach froh, dabei zu sein und ich glaube, dass wir uns das auch verdient haben, weil wir defensiv sehr gut gespielt haben. Die Playoffs werden ein Grind.“ Für ihn geht es gleich gegen die Toronto Maple Leafs, eine Serie, die bei den Fans für große Rivalität sorgen wird.
Michael Bauer
Here... we... GO! 🤭
— NHL (@NHL) April 17, 2025
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