In Bremerhaven wurde am Freitag in der ersten Drittelpause eine Ammoniakleitung angebohrt.
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Neuansetzung oder Spielwertung: Das ist die Frage, über die die Ligaleitung der PENNY DEL nach dem Spielabbruch in Bremerhaven am Freitag entscheiden muss. Nach dem ersten Drittel war beim Spielstand von 0:2 bei der Torverankerung eine Ammoniakleitung angebohrt worden. Gas trat aus, die Arena musste evakuiert und die Partie abgebrochen werden.
Bis Samstagmittag um 12 Uhr hatte die Liga Stellungnahmen eingefordert, wie Ligaleiter Jörg von Ameln gegenüber Eishockey NEWS erklärte. Danach werde entschieden, ob ein technischer Defekt vorlag oder die Fischtown Pinguins ihre Pflicht zur Bereitstellung einer spielfähigen Eisfläche verletzt haben. Es gilt zu klären, warum zu tief gebohrt wurde. Normalerweise sind die Bohrer mit einer Schutzeinrichtung versehen, die genau das verhindern sollen. Die Fischtown Pinguins sprachen in einer gemeinsamen Presserklärung des Clubs und der Stadthalle Bremerhaven GmbH, dem Besitzer und Betreiber der Eisarena, von „einer schrägen Bohrung der Torpfosten“.
Würde der Vorfall als technischer Defekt eingestuft, gäbe es eine komplette Neuansetzung. „Eine Fortführung beim Spielstand von 2:0 für Ingolstadt sieht die Spielordnung der Liga nicht vor“, sagte von Ameln. Sollten die Pinguins für den Spielabbruch verantwortlich gemacht werden, würde die Begegnung mit drei Punkten und 5:0 Toren für Ingolstadt gewertet. Eine Entscheidung soll am kommenden Montag oder Dienstag fallen.
„Wir stehen im engen Austausch mit der Liga und der Stadthallen-GmbH, um alle notwendigen Schritte einzuleiten, den Vorfall aufzuarbeiten und den Spiel- und Trainingsbetrieb für die kommenden Tage und Wochen zu planen“, sagte Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring. Othmar Gimpel, Geschäftsführer der Stadthalle und Eisarena, erklärte: „Das besonnene Handeln unseres Teams, der Fischtown Pinguins, aller Helfer und Helferinnen sowie der Gäste vor Ort hat Schlimmeres verhindert. Ich bin vor allem froh darüber, dass es zu keinerlei Personenschäden gekommen ist. Nun gilt es, die bereits unter Hochdruck laufenden Reparaturarbeiten weiterzuführen und den nachträglichen Schaden so gering wie möglich zu halten.“
Probleme mit dem Eis hatten in der PENNY DEL letztmals am 23. September 2022 zu einer Spielabsage geführt. Vor der Partie zwischen Bietigheim und Ingolstadt hatte die Zamboni das Eis wegen einer defekten Abziehklinge zu tief aufgerissen. Trotz vielfacher Reparaturversuche und mehr als 100 Minuten Wartezeit, in deren Verlauf sich die Mannschaften mehrmals aufgewärmt hatten, wurde die Partie abgesagt. Die Liga entschied damals auf eine Neuansetzung und verhängte eine hohe Geldstrafe gegen die Steelers.
Die Spiele am Sonntag:
14.00: Berlin - Bremerhaven
14.00: München - Düsseldorf
14.00: Straubing - Frankfurt
16.30: Köln - Iserlohn
16.30: Wolfsburg - Augsburg
19.15: Mannheim - Schwenningen
19.15: Ingolstadt - Nürnberg