Augsburg und Nürnberg lieferten sich am Freitagabend ein spektakuläres Derby – am Ende siegten die Panther knapp mit 5:4.
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Am 23. Spieltag der PENNY DEL verspielten die Augsburger Panther in einem furiosen Derby zwar eine 4:0-Führung, am Ende triumphierten die Fuggerstädter aber im Shootout mit 5:4 über Nürnberg. Die Kölner Haie siegten überraschend mit 3:2 nach Penalty-Schießen bei Meister Berlin, im Tabellenkeller punkteten Iserlohn (4:0 gegen Bremerhaven) und Düsseldorf (4:3 gegen Frankfurt) dreifach.
In Augsburg spielten die heimischen Panther wie entfesselt auf und überrollten Nürnberg im Auftaktdrittel förmlich: 4:0 stand es zur ersten Pause – und viele dachten wohl schon an die Vorentscheidung. Aber stattdessen nahm das Spektakel seinen Lauf. Eine große Strafe gegen AEV-Stürmer Chris Collins (Stockschlag) und minutenlange Überzahl brachten die Gäste wieder ins Spiel zurück – und plötzlich hieß es nach zwei Dritteln 4:4. In den letzten 20 Minuten fielen zwar keine Tore, es ging aber vogelwild weiter. Unrühmlicher Höhepunkt war ein Kopfstoß von Nürnbergs Will Graber, der eine große Strafe nach sich zog. Diese konnten die Hausherren jedoch nicht ausnutzen – und so ging es in die Verlängerung. Auch hier fielen keine weiteren Treffer. Letztlich war es Cody Kunyk, der das Augsburger Publikum mit seinem entscheidenden Penalty zum Ausflippen brachte.
Eng ging es zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haien zu. Gregor MacLeod brachte die Haie mit einem satten Schuss in den Winkel in Front, doch danach ließen die Domstädter eine fünfminütige Überzahl verstreichen. Die Strafe folgte auf dem Fuße – Freddy Tiffels netzte mit der Rückhand zum Ausgleich ein. Im zweiten Drittel dann Überzahl Berlin, aber es folgte der Auftritt von MacLeod. Kölns Top-Stürmer sprintete in Unterzahl los, tankte sich irgendwie um Jonas Müller herum – und schlenzte das Hartgummi mit der Backhand zum 1:2 in den Knick. Der Meister drehte dann im Schlussabschnitt auf und traf: Müller schaffte acht Minuten vor dem Ende per Nachschuss den Ausgleich. In der Overtime bewahrte Mirko Pantkowski die Domstädter dann mehrfach vor dem „sudden death“ – und avancierte im anschließenden Shootout zum Matchwinner, als er alle drei Versuche der Berliner stoppte. Köln reichte damit der eine Penalty-Treffer von Maxi Kammerer zum überraschenden Auswärtssieg in der Hauptstadt.
Düsseldorfs Keeper Henrik Haukeland war an seinem 30. Geburtstag zunächst wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Gegen die Löwen Frankfurt legte sich der Norweger das 0:1 von Cedric Schiemenz quasi selbst ins Tor, beim 0:2 von Linus Fröberg rutschte ihm die Scheibe am kurzen Pfosten durch. Dann aber schlug die Stunde der DEG-Rückkehrer: Alex Ehl aus kurzer Distanz und Tyler Gaudet im Powerplay stellten das Match auf 2:2. Im Schlussdrittel leistete sich Löwen-Keeper Jussi Olkinuora einen dicken Patzer hinter dem eigenen Tor – und Ehl konnte zur erstmaligen Führung für die Rheinländer einschießen. Fröberg wollte sich in Sachen Doppelpack dann jedoch auch nicht lumpen lassen und egalisierte mit einem Strahl in Überzahl zum 3:3. Das Spiel nun auf des Messers Schneide – und Philip Gogulla traf nach einem Konter zum 4:3-Sieg für die DEG.
Die Adler Mannheim können sich derweil weiter auf ihre Heimstärke verlassen. Die Quadratestädter bezwangen die Straubing Tigers 3:0. Mit seinem ersten Saisontor sorgte Maximilian Heim nach sechs Minuten für die Führung. Dabei blieb es trotz bester Chancen auf beiden Seiten bis in die Schlussekunden – dann trafen Luke Esposito und Kristian Reichel ins leere Gehäuse. Ein Befreiungsschlag gelang den Iserlohn Roosters mit einem 4:0 über sichtlich müde Pinguins Bremerhaven, die unter der Woche noch Champions League gespielt hatten. Unterdessen setzten sich die Red Bulls aus München mit 2:1 nach Penalty-Schießen in Wolfsburg durch. Filip Varejcka verwandelte den entscheidenden Versuch im Shootout.
André Schall