Austen Keating traf in Wolfsburg zum 21. Mal in der PENNY DEL - und ist mit dem ERC Ingolstadt auf Rekordspur.
Foto: City-Press
Die Löwen Frankfurt springen noch in die Playoff-Ränge, auf Kosten der Schwenninger Wild Wings – das besagt zumindest die Endspurt-Prognose. Eine Spielerei vor dem 48. Spieltag nach folgendem Prinzip: Für jedes Team wird der Punkteschnitt aus den bisherigen Saisonvergleichen mit den Endspurt-Kontrahenten genommen. Die erwarteten Zähler aus den verbleibenden Spielen addiert mit den bereits erreichten ergeben die Schlussplatzierung in der virtuellen Tabelle.
Weitere Ergebnisse der Rechnung: Die Fischtown Pinguins Bremerhaven erobern das Viertelfinal-Heimrecht und treffen dort auf den EHC Red Bull München. An diesem ziehen die Norddeutschen punktgleich wegen des besseren Torverhältnisses noch vorbei. Die Nürnberg Ice Tigers lassen die Straubing Tigers noch hinter sich. Sie spielen mit den Grizzlys Wolfsburg die erste Playoff-Runde aus, während die Tigers es mit den vorgesprungenen Frankfurtern zu tun bekommen. Im Keller und auch ansonsten ändert sich im Endspurt gegenüber der aktuellen Reihenfolge nichts mehr. Besagt zumindest die Hochrechnung.
Die Düsseldorfer EG würde die Hochrechnung gerne Lügen strafen und nur zu gerne vom letzten Platz fort. Am Sonntag tritt sie in Frankfurt an, ein Gegner, der ihr bisher hervorragend lag (sechs Punkte aus drei Vergleichen). Doch die Löwen sind angestachelt nach der auch leistungstechnisch recht klaren Niederlage in Bremerhaven. Die Pinguins, sagte Löwen-Trainer Tom Rowe, „spielen ein ehrliches Spiel. Wir haben zu viele Fehler gemacht – Bremerhaven hat uns dafür bezahlen lassen.“ Die Pinguins aber könnten für den Sieg ihrerseits bezahlt haben. Top-Center Ziga Jeglic musste angeschlagen vom Eis, für ihn stand am heutigen Samstag eine medizinische Untersuchung an. Sein Einsatz in Iserlohn war darum noch ungewiss. Apropos Roosters: Sie siegten etwas überraschend beim EHC Red Bull München - Jonathon Blum hatte in seinem 1.000. Profi-Spiel darum nichts zu feiern.
Von 1.000 Spielen zu 100 Punkten: Tabellenführer ERC Ingolstadt hat am Freitag die 100-Punkte-Schallmauer durchbrochen. Laut der Hochrechnung kommt er am Saisonende auf 114 Zähler. Sehr wahrscheinlich aber knackt Mark Frenchs Team zumindest den eigenen Clubrekord für Punkte zum Hauptrundenende. Schon am Sonntag beim Derby gegen Nürnberg könnte der Bestwert von bislang 103 Punkten übertroffen sein, bei einem Sieg nach 60 Minuten nämlich. Ein spannendes Unterkapitel beim ERC schreibt Austen Keating. Der Stürmer hat bereits 21 Treffer erzielt. 20 Tore in einer DEL-Hauptrunde hatten im ERC-Trikot erst 15 Spieler erreicht, darunter Thomas Greilinger, Jared Ross und Vince Bellissimo. Als mehr oder minder Profi-Neuling, wie Keating das ist, war das noch keinem gelungen. Mit seinem nächsten Treffer erreicht Keating übrigens die Zahl, die Marco Sturm in der NHL-Lockout-Saison im Panther-Trikot summierte... Dass Keating den Hauptrunden-Clubrekord aus den DEL-Jahren von 38 Stück aber nicht erreichen mehr erreichen wird, dazu braucht man keine Hochrechnung.
Ein Wort zu der Hochrechnung: Die Spielerei wird durch viele Faktoren noch beeinflusst. Dazu gehören Form und Gesundheit von Spielern, aber auch Trainern. Schwenningens Steve Walker fehlte am Freitagabend wegen angeschlagener Stimme auf der Pressekonferenz. Tim Kehler vertrat ihn, er machte das Tempo der Tigers als Grund der Niederlage aus. Für die Wild Wings geht die Top-Ten-Tour nun daheim gegen Wolfsburg weiter. Anschließend folgen Duelle gegen Straubing und Frankfurt - Gelegenheiten, um die Hochrechnung eines Besseren zu belehren.
Martin Wimösterer