Mannheim rang München in der Verlängerung nieder.
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Zweimal Overtime, ein im Resultat hoher Außenseiter-Sieg und ein aufgegangener Goalie-Poker: Der erste Viertelfinalspieltag in der PENNY DEL hatte es bereits in sich. Lediglich die Fischtown Pinguins Bremerhaven gaben letztlich ihren Heimvorteil her. Die Schnellübersicht.
Der EHC Red Bull München kann einfach nicht mehr in Mannheim gewinnen. Das änderte sich auch beim Auftakt der Viertelfinalserien in der PENNY DEL nicht. Die Adler gewannen Spiel 1 mit 2:1 nach Verlängerung. Es war der elfte Heimsieg nacheinander für Mannheim gegen München. Tom Kühnhackl markierte in der achten Minute der Overtime den entscheidenden Treffer. Nachdem der Puck glücklich zum Adler-Stürmer gelangt war, konnte EHC-Schlussmann Mathias Niederberger noch den ersten Schuss von Kühnhackl abwehren, den zweiten aber nicht mehr. Zuvor war Defensive Trumpf. Beide Teams taten sich in der Offensive extrem schwer, Chancen waren Mangelware. Nick Cicek hatte Mannheim im ersten Drittel nach einem Konter, den der Verteidiger in Torjäger-Manier abschloss, in Front gebracht, Markus Eisenschmid im Mittelabschnitt im Powerplay ausgeglichen.
Ein überraschend deutlicher Auswärtserfolg gelang Köln in Bremerhaven. Die extrem effizienten Haie setzten sich bei den Fischtown Pinguins mit 5:0 durch und setzten damit ihren guten Lauf aus der Hauptrunde fort. Da hatten die Rheinländer ihre letzten vier Partien gewonnen. Ein Fehler von Kristers Gudlevskis leitete die Niederlage des Tabellendritten ein. Ein Schuss von Brady Austin rutschte dem Torhüter des Jahres durch und kullerte in der 17. Minute über die Linie. Im zweiten Drittel schlug Köln dann zweimal im Powerplay zu und legte im Schlussabschnitt noch zwei weitere Tore nach. Dem starken Julius Hudacek im Haie-Gehäuse gelang ein Shutout.
Die Eisbären Berlin haben auch das fünfte Saisonspiel gegen die Straubing Tigers gewonnen. Nach dem 5:1 am Sonntag in der Uber Arena führen sie in der Viertelfinalserie mit 1:0. In der immer wieder von Strafen zerfurchten, chancenreichen Partie hatten die Eisbären zuerst das Glück (Führung durch abgefälschten Pass) auf ihrer Seite. Im weiterhin recht ausgeglichenen zweiten Drittel sorgten der starke Goalie Jonas Stettmer, der gegen seinen Heimatverein im Eisbären-Tor den Vorzug erhalten hatte, und die Berliner Kaltschnäuzigkeit für den Unterschied. Das 2:0 fiel in Unterzahl. Die Eisbären zogen danach noch weiter davon. Ty Ronning hat nun seit 15 Partien stets zumindest einmal gescort.
So verrückt wie das Spiel zwischen dem ERC Ingolstadt und den Nürnberg Ice Tigers war auch dessen Ausgang: Die Gäste hatten in der Verlängerung Powerplay – es traf aber Ingolstadt. Wojciech Stachowiak entschied das Partie nach sechs Minuten und 56 Sekunden der Overtime per Shorthander zum 5:4 n.V.. Schon zuvor hatte das Playoff-Derby seine Wendungen. Nürnberg kam mit dem Schwung der ersten Playoff-Runde in die Partie und zog auf 2:0 davon. Doch nach einer Rettungstag Daniel Piettas (Puck frei auf der Linie) zu Beginn des Mitteldrittels übernahmen die Panther zunehmend und glichen binnen zwei Minuten aus. Der in der Hauptrunde nur selten gebrachte Abbott Girduckis stellte fünf dominante Minuten später die Führung her. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis fiel die Vorentscheidung – denkste. Die Ice Tigers glichen mit einem Doppelschlag acht Minuten vor Ende aus. Erst Stachowiak entschied den Serienauftakt.
Torsten Weiß / Martin Wimösterer