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Dienstag, 17. März 2020

Der DEL2-Torhüter des Jahres im Interview Freiburgs Ben Meisner spricht über seine Auszeichnung, die starke Saison der Wölfe und die regelmäßigen Ausflüge hinter das eigene Tor

Ben Meisner

Foto: Achim Keller

Ben Meisner (29) ist Torhüter wie sein Vater. Begonnen hat er allerdings als Stürmer – wenn er zu Hause in Kanada ist, spielt er das auch heute noch. Deshalb sagt er über seine weiten Ausflüge aus dem Tor: „Für mich ist das ganz normal.“

Herr Meisner, als Sie zu Saisonbeginn nach Freiburg wechselten, hat mancher gedacht: Warum geht er ausgerechnet zu einem Playdown-Kandidaten? Was hat Sie überzeugt, zu den Wölfen zu kommen?
Ben Meisner: „Ich wusste, dass der Club eine Menge Veränderungen vornimmt. Es hat mir gefallen, wie Coach Peter Russell und Manager Daniel Heinrizi das verkauft haben. Ich sollte eine große Rolle in etwas spielen, das am Ende ein besseres Produkt ist. Wenn man daran teilhaben kann, zahlt sich das auch für dich selbst aus. Es ist ein großartiges Gefühl, einem Team zu helfen, das wächst und etwas Besonders wird.“

Hat Sie der Erfolg mit Ihrem neuen Teamselbst ein bisschen überrascht?
Meisner: „Wenn Sie mir zu Saisonbeginn gesagt hätten, dass wir nur drei Punkte hinter Platz eins landen, hätte ich gedacht, Sie sind verrückt – und ich auch. Aber als ich sah, wie hart wir arbeiten, wie viel Charakter und Zusammenhalt in der Kabine herrschen, wie gut unsere Spielphilosophie und unser Trainer ist, habe ich angefangen, an uns zu glauben. Als wir dann Vereine mit einem viel höheren Etat geschlagen, einige Veränderungen am Kader vorgenommen haben und noch besser geworden sind, haben wir alle geglaubt: He, wir können etwas schaffen.“

Und nun sind Sie auch noch Torhüter des Jahres. Es hätte schlimmer kommen können...
Meisner: „Das ist ein unglaubliches Gefühl für mich. Ich fühle mich wirklich geehrt und bin stolz auf die Saison. Aber ohne meine Teamkollegen und den Coach wäre das natürlich nicht möglich gewesen. Ich danke allen. Es ist eine Auszeichnung für das ganze Team.“

Sie machen oft weite Ausflüge aus dem Tor. Manch ein Fan bekommt dabei ein ungutes Gefühl in der Herzgegend...
Meisner: „Wenn Sie sich die Saison ansehen, gibt es kein einziges Tor, das direkt auf mich zurückzuführen war, ein schwacher Pass zum Beispiel oder ein Schuss ins leere Tor, weil ich nicht da war. Die Videoaufnahmen beweisen das. Als ich jung war, habe ich Stürmer gespielt. In Kanada mache ich das drei-, viermal in der Woche immer noch. Für mich ist es ganz normal, aus dem Tor zu gehen. Pete will ja auch, dass ich schnelle Pässe spiele, weil uns das hilft, gleich aus unserem Drittel zu kommen und der Gegner keinen Druck ausüben kann. Den Leuten, die fast einen Herzinfarkt bekommen, sage ich: Vertraut mir!“

Bis zum Start der neuen Saison sind Sie in Kanada. Wie verbringen Sie da Ihre Zeit?
Meisner: „Im vergangenen Sommer habe ich ein Haus gebaut und nur genau 30 Tage darin gewohnt, bis ich nach Freiburg geflogen bin. Deshalb freue ich mich darauf, heimzukommen. Außerdem haben mir schon ein paar Eishockey-Kumpels geschrieben: Wann kommst du endlich? Wir brauchen dich auf dem Flügel, wir brauchen deine Scorer-Punkte. In der Hobby-Liga, in der wir spielen, laufen gerade die Playoffs. Auch ins Fitnessstudio gehe ich natürlich.“

Interview: Hans-Joachim Kästle

Das komplette Interview mit Ben Meisner – sowie weitere Storys und Interviews mit den anderen geehrten DEL2-Spielern – finden Sie in unserer aktuellen Printausgabe!


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Notizen

  • gestern
  • Die deutschen Frauen haben ihre WM-Generalprobe gegen den späteren Gruppengegner Japan mit 3:2 n.P. gewonnen. Svenja Voigt glich einen frühen 0:2-Rückstand mit zwei Treffern aus. Im Penaltyschießen traf Luisa Welcke zum Game Winning Goal. Die WM in Budweis (Tschechien) beginnt am kommenden Mittwoch.
  • gestern
  • Der lettische Angreifer Klavs Planics besetzt die erste Importstelle im Kader der Füchse Duisburg für die Oberliga-Saison 2025/26. Der 31-Jährige war mit 63 Punkten in 49 Spielen (drei davon in den Playoffs) in der Saison 2024/25 Top-Scorer des Höchstadter EC in der Oberliga Süd.
  • gestern
  • Frank Gentges bleibt Trainer der Ratinger ice Aliens. Das gab der Meister der NRW-Liga am Sonntag bekannt. Unter der Führung von Gentges erreichten die Ice Aliens in den vergangenen drei Jahren stets das Finale der Regionalliga und holten zwei Titel.
  • vor 3 Tagen
  • Lucia Schmitz wurde für die Frauen-Weltmeisterschaft in Budweis (Tschechien) nachnominiert. Die 24-Jährige ist bereits in Füssen und hat am Freitagstraining im Rahmen der WM-Vorbereitung teilgenommen. Abreisen mussten Nina Christof (Oberkörperverletzung) und Anna Rose (krank).
  • vor 3 Tagen
  • Adrian Schelenz, zuletzt Ahtletiktrainer des EV Landshut (DEL2), arbeitet in der kommenden Saison für die Augsburger Panther in der PENNY DEL. Dort beerbt er Simon Sengele. Und auch Videocoach Kai Erlenhardt wird Augsburg verlassen.
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