Johan Porsberger erzielt das Game-Winning-Goal bei Dresdens 3:2-Erfolg in Krefeld.
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Mit einem 3:2-Erfolg nach Verlängerung bei den Krefeld Pinguinen vertagten die Dresdner Eislöwen am Freitagabend erneut die Entscheidung im DEL2-Viertelfinale und verkürzten in der „Best-of-seven-Serie“ auf 2:3. Ravensburg gewann gegen Landshut (6:5 n.V.) und stellte somit auf 3:2. Kassel und Bad Nauheim warten somit noch auf die anderen beiden Halbfinal-Teilnehmer. In den Playdown-Begegnungen setzten sich die Selber Wölfe (3:2 in Heilbronn) und die Eispiraten Crimmitschau (3:2 gegen Bayreuth) durch. Beide Clubs können sich somit am Sonntag den Klassenerhalt sichern.
Vor 7.498 Zuschauern wollten die Krefeld Pinguine am Freitagabend den Halbfinaleinzug perfekt machen. Allerdings brachte Timo Walther (17.) die Dresdner Eislöwen zunächst in Führung. Der Stürmer drückte einen Rebound über die Linie, nachdem Belov-Vertreter Matthias Bittner nur zur Mitte abwehren konnte. Doch nur 40 Sekunden später raste Odeen Tufto (18.) über die rechte Seite und markierte den Ausgleich. In einer umkämpften Partie legte Philipp Kuhnekath (34.) erneut für die Sachsen vor, doch nach dem 2:2 von Pascal Zerressen (45.) ging das Match in die Overtime. Dort schlugen die Eislöwen zu: Johan Porsberger (66.) drückte den Puck nach einem Rundqvist-Querpass im zweiten Anlauf über die Linie. Spiel 6, für Krefeld nach der 3:0-Serienführung dann die dritte Chance zur Entscheidung, findet am Sonntag in Dresden statt.
Ein verrücktes Duell lieferten sich Ravensburg und Landshut. Die Towerstars gingen mit einem 4:1-Vorsprung in die erste Pause, doch zwölf Minuten später führte der EVL plötzlich mit 5:4. Dreimal hatten die Niederbayern im Powerplay zugeschlagen – und damit den Arbeitstag von Ravensburgs Torhüter Jonas Langmann vorzeitig beendet. Allerdings kamen die Gastgeber durch Max Hadraschek (39.), der schon im ersten Abschnitt einmal erfolgreich war, zum 5:5-Ausgleich. Die letzten 20 Minuten verliefen torlos, sodass auch in der CHG Arena eine Verlängerung benötigt wurde. Erneut ärgerte Towerstars-Top-Scorer Robbie Czarnik (71.) seinen Ex-Club. Der US-Amerikaner traf mit einem fulminanten Handgelenkschuss, als beim EVL – der ohnehin dezimiert antrat und noch Stürmer Jack Doremus verlor – die Kräfte schwanden. Für Czarnik war es bereits das sechste Tor in der Serie.
Selb enttäuschte in den ersten 40 Minuten in Heilbronn, doch zu diesem Zeitpunkt führten die Falken durch einen Treffer von Torjäger Jeremy Williams (21.) nur mit 1:0. Dies sollte sich rächen, denn die Wölfe erholten sich – nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Daniel Schwamberger (41.) – auch vom Heilbronner 2:1 durch August von Ungern-Sternberg (47.). Wieder trat Schwamberger (52.) als Torschütze in Erscheinung. Und der „Lucky Punch“ gelang schließlich den Oberfranken, als Oliver Noack bei einer Direktabnahme volles Risiko ging und 61 Sekunden vor Schluss einnetzte. So wendeten die Wölfe die dritte Niederlage in Serie ab und legten in der Serie mit 3:2 vor.
Bayreuth verpasste in Crimmitschau den dritten Sieg in Folge. Die Eispiraten gingen dabei mit einem 1:2-Rückstand in das letzte Drittel. Dann gelang Alexis D’Aoust (45.) das 2:2, ehe Patrick Pohl (60.) die Tigers 16 Sekunden vor Schluss mit dem Game-Winning-Goal schockte. Somit gelang es den Eispiraten, die schlechten Nachrichten zum gekündigten Stadionmietvertrag vorerst zu verdauen.
Tim Heß