Mit 6:1 gewannen die Krefeld Pinguine (links Philip Riefers) am Sonntag souverän in Weißwasser (rechts Lane Scheidl).
Foto: Thomas Heide
Der Sonntag in der DEL2 bot einmal mehr Spannung bis in die Schlusssekunden, viel Dramatik, enge Partien – aber auch einen Kantersieg. Krefeld stellte mit einem 6:1-Erfolg in Weißwasser seine momentan starke Form unter Beweis und steht nach neun Spielen ganz oben in der Tabelle. Das Top-Spiel in Kassel zwischen zwei Kandidaten für den Aufstieg ging derweil mit 3:1-Toren an den EV Landshut, der damit ausgerechnet in Nordhessen den ersten Auswärtssieg in dieser Saison feierte und jetzt erster Verfolger der Pinguine ist. Noch enger war es in Freiburg (4:3-Sieg über Crimmitschau) und Dresden (0:1-Shootout-Niederlage gegen Regensburg), wo die Zuschauer über 65 Spielminuten keinen Treffer zu sehen bekamen. Derbysiege feierten die Selber Wölfe (in Weiden) und der ESV Kaufbeuren zu Hause gegen Ravensburg. Platz eins (Krefeld) und Platz neun (Selb) in der Zweiten Liga trennen derzeit nur zwei Pünktchen. Ganz unten kämpfen hinter Aufsteiger Weiden der EC Bad Nauheim (sieben Zähler) und die Eispiraten Crimmitschau (vier Punkte) um Anschluss.
Der Finne Eetu Laurikainen und Danny aus den Birken waren am Sonntag einfach nicht zu überwinden. Davon profitierten am Ende vor allem die Eisbären: Dem Meister reichten neun Torschüsse – Dresden hatte 39! – für zwei Punkte, weil Jakob Weber im Penalty-Schießen für den Auswärtserfolg sorgte. Ebenfalls auswärts triumphierten die sonst so heimstarken Landshuter, die in Kassel mit 3:1 die Oberhand behielten. Gestützt auf den starken Torhüter Jonas Langmann legten die Niederbayern bereits mit zwei Toren im ersten Drittel den Grundstein für den Auswärtsdreier.
Drei Auswärtspunkte nahmen auch die Krefeld Pinguine aus Weißwasser mit – angeführt vom auffälligen Jon Matsumoto (zwei Tore, zwei Vorlagen). Auch hier verzweifelten die Hausherren am Gästetorhüter – Felix Bick wehrte 46 Versuche der Füchse ab. Ebenfalls in der Fremde erfolgreich waren die Selber Wölfe beim Derby in Weiden. Mit 5:3 gewannen die Oberfranken beim Aufsteiger aus der nördlichen Oberpfalz. Je zwei Treffer zum Auswärtssieg steuerten die Routiniers Chad Bassen (41) und Nick Miglio bei.
Einen Sieg im Duell zweier Erzrivalen feierte der ESV Kaufbeuren mit dem 3:1 über Ravensburg. Die Allgäuer konnten mit dem Heimerfolg über die Oberschwaben zumindest etwas Wiedergutmachung für die 0:7-Derby-Abreibung am Freitag in Landshut betreiben. Mit zwei Powerplay-Treffern brachte der Tscheche Premysl Svoboda seine Farben früh im ersten Drittel auf die Siegerstraße.
Im Tabellenkeller stecken die Eispiraten Crimmitschau und der EC Bad Nauheim fest. Die Westsachsen verloren trotz früher 2:0 und weiterer 3:1-Führung letztlich mit 3:4 in Freiburg und gingen nach dem spielentscheidenden Gegentreffer im Schlussabschnitt (Torschütze Sebastian Streu) erneut mit leeren Händen vom Eis. Ohne Punkte und gar ohne eigenen Treffer blieben die Roten Teufel vor gut 3.000 Fans in Rosenheim. Der ehemalige Bad Nauheimer Stefan Reiter war mit zwei Toren – eines davon eine Sekunde vor Ende des ersten Drittels, das andere nach 21 Sekunden des Schlussabschnitts – der Matchwinner beim 4:0 für die Starbulls.
Sebastian Groß