Niko Linsenmaier
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Voller Stolz präsentierte der EHC Freiburg am Donnerstag seinen neuen Rekord-Scorer. Nikolas Linsenmaier hat am vergangenen Wochenende in Weißwasser mit seinem 727. Zähler die Bestmarke von Ravil Khaidarov übertroffen und sich damit in die Geschichtsbücher der Breisgauer eingetragen. Schade, dass das 31-jährige EHC-Eigengewächs sich darüber aktuell wohl nicht ausgelassen freuen kann. Die Wölfe haben neun Spiele in Serie verloren, der einst komfortable Vorsprung – es waren satte 17 Punkte – auf die Playdown-Zone ist auf zwei Zähler geschmolzen. „Wir machen immer wieder dieselben Fehler“, hatte Peter Salmik, Sportchef und Trainer, zuletzt bemängelt. Freiburg ist nun beim straffen Programm von drei Spielen in fünf Tagen in Crimmitschau sowie gegen Krefeld und Kaufbeuren gefordert.
Der erste Verfolger Bad Nauheim, der am Dienstag in Landshut den Sprung in die Top Ten verpasst hatte, kann den EHC allerdings nur am Freitag unter Druck setzen. Nach der Partie gegen Rosenheim bekommen die Roten Teufel eine Pause und treten erst am 14. Februar wieder an. Während das Team von Mike Pellegrims seit dem 10. Januar nicht mehr in der regulären Spielzeit verloren hat, zeigten sich zuletzt auch die Kellerkinder aus Crimmitschau und Selb aufmüpfig. Crimmitschau holte am vergangenen Wochenende die Maximalausbeute und gab die rote Laterne wieder an Selb ab – obwohl die Wölfe ihre beiden Spiele ebenfalls erfolgreich gestalten konnten. Doch beim 2:1-Coup in Kassel holte der Underdog „nur“ zwei Punkte.
Mit Dresden, Krefeld, Kassel, Rosenheim, Ravensburg und Landshut sind sechs Clubs – darunter die fünf Aufstiegskandidaten – klar auf Top-Sechs-Kurs. Weißwasser hat als Tabellensiebter schon acht Punkte Rückstand auf Landshut und sogar bereits ein Match mehr absolviert als die Niederbayern. Und am Donnerstag vermeldeten die Füchse, dass die Leistungsträger Roope Mäkitalo und Dylan Plouffe die nächsten Spiele noch verpassen werden. Dafür kommt der Kanadier Gary Haden. Für den Fünften Ravensburg ist nach vier Siegen in Serie sogar wieder Rang zwei in Reichweite. Krefeld hat nur fünf Zähler Vorsprung, die Towerstars haben noch ein Spiel in der Hinterhand. Faustpfand der Oberschwaben ist das starke Scoring der Kontingentspieler. Mit Robbie Czarnik (55) und Mathew Santos (53) führen zwei Ravensburger das Ranking der DEL2-Punktesammler an. Reihenkollege Erik Karlsson kommt bei 40 Einsätzen auf 13 Tore und 35 Assists, ist der zweitbeste Vorlagengeber der Liga.
„Zuletzt haben wir drei da schon geflachst, wie toll es wäre, als Trio da ganz oben zu stehen – so wie bei Regensburg in der vergangenen Saison. Aber natürlich geht es ausschließlich um den Teamerfolg. Ob einer von uns oder ein Spieler aus einem anderen Club mehr Punkte hat, ist letztlich nicht wichtig für uns“, meinte Robbie Czarnik im Interview in unserer aktuellen Print-Ausgabe. Der US-Amerikaner schätzt zudem die aktuelle Tabellensituation ein: „Wirkliche Überraschungen sehe ich bis jetzt nicht. Aber klar ist, dass es unglaublich eng zugeht. Zudem kann sich niemand sicher sein – jeder kann gegen jeden gewinnen. Das ist in dieser Saison schon sehr ausgeprägt.“