Kassels Stürmer Brandon Cutler setzt Dresdens Verteidiger David Suvanto unter Druck.
Foto: Jan-Malte Diekmann
Nachdem in der DEL2-Saison 2023/24 alle Viertelfinalserien in ein Spiel 7 gegangen waren, setzten sich diesmal die Favoriten in maximal sechs Partien durch. Dementsprechend stehen die besten vier Teams der Hauptrunde im Halbfinale: Kassel (1.) trifft auf Dresden (4.), Krefeld (2.) duelliert sich mit Ravensburg (3.). Am Freitagabend beginnen die Best-of-seven-Serien. Ravensburg kann als einziges verbliebenes Team nicht in die PENNY DEL aufsteigen. Über den Start ins Playoff-Halbfinale der DEL2 und die 2. Playdown-Runde sprechen wir auch in unserer aktuellen Podcast-Folge!
Kassel (Sweep gegen Freiburg) und Dresden (4:1 gegen Rosenheim) überzeugten im Viertelfinale auf ganzer Linie. Beide Clubs stehen bei exakt einem Gegentor pro Match – Bollwerk gegen Bollwerk. Eislöwen-Torhüter Danny aus den Birken startet mit einer Fangquote von 96,88 Prozent in den Vergleich mit den Huskies. Auch, weil Dresden gegen Rosenheim alle 20 Unterzahl-Situationen schadlos überstanden hat. „Ich habe es zuvor noch nie erlebt, dass ein Team ohne Gegentor in Unterzahl durch eine Serie gegangen ist – aber wir haben gut gespielt und Danny hat stark gehalten“, freute sich Eislöwen-Cheftrainer Niklas Sundblad über das Novum. Mit Hauptrunden-Meister Kassel hat seine Auswahl aber nun nochmal ein ganz anderes Kaliber vor der Brust. Huskies-Sportdirektor Daniel Kreutzer analysierte nach dem souveränen Weiterkommen: „Freiburg war ein unangenehmer Gegner, aber wir haben defensiv gut gestanden und unser Spiel gut umgesetzt. Wir waren nie wirklich in Gefahr.“ Bei Fünf-gegen-fünf kassierten die Nordhessen nur einen Gegentreffer. Mit der personellen „Ausgeglichenheit“ nennt Kreutzer einen weiteren Pluspunkt. Trainer Todd Woodcrofts „Aufstellungs-Roulette“ hat dem Team nicht geschadet. „Auch wenn das für manchen nicht einfach ist – es zählt nur der Teamerfolg“, so Kreutzer, dessen Mannschaft dreimal 0:1 zurücklag, aber jeweils noch siegte. Kurios: In allen vier letzten Dritteln kassierte Kassel kein Gegentor.
Krefeld (4:2 gegen Weiden) und Ravensburg (4:2 gegen Landshut) haben körperlich fordernde Serien hinter sich. Bei den Pinguinen entwickelt sich der Ende Januar verpflichtete Yushiroh Hirano aktuell zum Publikumsliebling. In sechs Playoff-Einsätzen stehen bereits vier Treffer und sechs Vorlagen auf dem Konto des Stürmers, der durch die Verletzung des Kanadiers Matt Marcinew zum Zug kam. Dazu ist der Japaner mit seiner physischen Stärke ein wichtiger Faktor. „Es macht großen Spaß, für die Pinguine zu spielen. Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Der Trainer spricht an jedem Trainingstag mit mir. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, die in den Playoffs noch weit kommen kann. Die tollen Fans geben uns sehr viel Energie“, konstatierte Hirano bereits nach dem Sieg in Spiel 5 gegen Weiden. Bei Ravensburgs Weiterkommen gegen den EVL ragte neben der Top-Reihe um Mathew Santos, Robbie Czarnik und Erik Karlsson vor allem Torhüter Ilya Sharipov heraus. „Der Schlüssel zum Erfolg war sicherlich die mannschaftliche Geschlossenheit und auch die Geduld. Als sich die Chancen eröffneten, haben wir sie prompt genutzt“, sagte der Ravensburger Goalie, der sich schon auf das Halbfinale freut: „Dass wir das Viertelfinale noch so drehen und in Spiel 6 entscheiden konnten, sollte uns den nötigen Schwung und das Selbstvertrauen geben.“
In der 2. Playdown-Runde kämpfen Regensburg und Selb um den Klassenerhalt in der DEL2. Der Verlierer der Best-of-seven-Serie steigt in die Oberliga ab. „Wir kämpfen weiter. Das ist keine Zeit, die Köpfe hängenzulassen”, kündigte Regensburgs Kapitän Nikola Gajovsky an. „Wir waren nicht vorbereitet, um bis zum Ende zu kämpfen. Das muss sich jetzt ändern.” Der verpassten Chance gegen Crimmitschau (3:4) will der Routinier nicht lange nachweinen. „Es ist, wie es ist. Dieses Wenn und Wäre mag ich nicht. Wir nehmen das jetzt an und kämpfen einfach.” Auch Trainer Peter Flache blickte flott nach vorne. „Wir müssen das jetzt abhaken.” Ähnliche Aussagen tätigte Selbs Stürmer Donat Peter im Interview in unserer aktuellen Print-Ausgabe: „Es zählen vor allem wieder Kampf und Wille. In diesem Duell wird entscheidend sein, welches Team sich mehr als das andere opfert. Und es wird auch auf viele Kleinigkeiten wie Puckbesitz, Special Teams und die Zweikämpfe an der Bande ankommen. Wir werden den Kampf annehmen und alles versuchen, um die Playdowns erfolgreich abzuschließen.“