Ein kampfbetontes Spiel lieferten sich Bad Nauheim und Weiden auch im zweiten Pre-Playoff-Duell. Diesmal konnten die Kurstädter in der Overtime den Sieg verbuchen.
Foto: Andreas Chuc
Der EHC Freiburg steht als weiterer Teilnehmer der DEL2-Viertelfinalrunde fest. Die Wölfe bezwangen zuhause die Lausitzer Füchse mit 3:2 und gewannen damit auch das zweite Aufeinandertreffen beider Teams in den Pre-Playoffs. Dagegen konnte der EC Bad Nauheim die Serie gegen die Blue Devils Weiden mit einem 3:2-Overtimesieg ausgleichen. In den Auftaktspielen der ersten Playdownrunde gelang dem ESV Kaufbeuren ein deutlicher 7:2-Erfolg über die Selber Wölfe. Das Spiel zwischen Crimmitschau und den Eisbären Regensburg entschieden die Eispiraten in der 102. Minute für sich.
Mit einem Powerplay-Treffer von Eero Elo (3.) gelang den Wölfen Freiburg gegen Weißwasser ein Start nach Maß. Die Lausitzer Füchse kamen erst nach dem ersten Power-Break besser ins Spiel und glichen durch den Finnen Jere Henriksson aus. Auch im zweiten Spielabschnitt trafen die Hausherren früh, Shawn O'Donnell netzte hier nach 74 Sekunden zum 2:1 ein. Die Gäste indes scheiterten bei ihren Möglichkeiten. Freiburg spielte geschickt und sorgte weiter für viel Gefahr vor Weißwassers Keeper Anthony Morrone. Das Team von Christof Kreutzer gab sich aber noch nicht geschlagen und erkämpfte sich durch Tom Knobloch (52.) das 2:2. Zweieinhalb Minuten vor dem Eis vollendete Sameli Ventelä ein Linsenmaier-Zuspiel zum 3:2. Weißwasser setzte noch einmal alles auf eine Karte, konnte die Niederlage und damit das Ausscheiden jedoch nicht mehr verhindern.
Wie schon am Mittwoch, als die Blue Devils Spiel eins in der 84. Minute für sich entscheiden konnten, so boten Bad Nauheim und Weiden auch diesmal eine starke, kampfbetonte und teils auch hitzige Begegnung. Christopher Fischer war es, der nach zehn Minuten für die Rotel Teufel erfolgreich war. Luca Gläser vollendete einen Konter zum Ausgleich. Die Kurstädter waren zunehmend wieder mehr in der Offensive zu finden. Dabei setzte sich Taylor Vause (39.) zwar schön zum 2:1 durch, 17 Sekunden darauf war allerdings Tyler Ward schon wieder mit dem 2:2 zur Stelle. Einen wahren Eishockeykrimi erlebten die 3.446 Zuschauer im Colonel-Knight-Stadion. Erneut fiel die Entscheidung erst in der Overtime. Diese dauerte dieses Mal jedoch nur zwei Minuten und sechs Sekunden: Parker Bowles erzielte den Siegtreffer. Die Entscheidung über das Weiterkommen ins Viertelfinale fällt nun am Sonntag in Weiden.
Viele Fehler auf beiden Seiten prägten das erste Drittel der Partie zwischen dem ESV Kaufbeuren und den Selber Wölfen. Effektiver im Umgang damit war der Hauptrundenelfte. Die vierte Sturmreihe um Quirin Bader (8.) nutzte dabei die fehlende Zuordnung beim Gegner zu Führung. Diese baute Colby McAuley keine vier Minuten später aus. Mit den beiden Toren von Joey Lewis (22.) und Samir Kharboutli (24.) stand es schnell 4:0. Nur kurz keimte bei den Wölfen nach dem Doppelschlag von Ryan Sproul (31.) in Überzahl und Marco Pfleger nur 93 Sekunden später Hoffnung auf. Simon Schütz (35.) und Jacob Lagacé (36.) hatten aber die schnelle Antwort parat. Mit dem 7:2 von McAulay (38.) war die Messe bereits gelesen. Bei den Wölfen kassierten obendrein Jordan George und Marco Pfleger Spieldauer-Disziplinarstrafen.
Anders als die Allgäuer, die gegen Ligaschlusslicht Selb aufgrund des 16-Punkte-Vorsprungs aus der Hauptrunde insgesamt nur drei Siege in der Serie benötigen, brauchen die Eispiraten Crimmitschau und die Eisbären Regensburg im gewohnten „Best-of-seven“-Modus vier Erfolge, um den Klassenerhalt schon in der ersten Runde fix zu machen. Die Donaustädter zogen durch Pierre Preto (3.) früh in Front. Der Torschütze hätte zugleich nachlegen können, ehe sich die Westsachsen mehr Spielanteile erarbeiteten. Erst zur Hälfe der Spielzeit war es Jerkko Rämö, der das 1:1 auf die Anzeigentafel brachte. Viel Aufwand auf der einen Seite, geradliniger dagegen agierten die Eisbären, für die schließlich Nikola Gajovsky (35.) aus spitzem Winkel die Scheibe über die Linie drückte. Crimmitschau drückte auf den Ausgleich. Dieser gelang 15 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit: Colin Smith bediente mit einem starken Zuspiel Tobias Lindberg, der seine Farben in die lange Verlängerung schoss. Den erlösenden Siegtreffer in der Nervenschlacht mit Chancen auf beiden Seiten erzielte der US-Amerikaner Corey Mackin erst in der 102. Spielminute. Dieses Spiel war eines der längsten Spiele in der Historie der DEL2 überhaupt. Der Rekord liegt bei 107 Minuten und 48 Sekunden. Für diesen sorgte die Partie zwischen Freiburg und Bad Tölz im Jahr 2019.
Michael Sporer