Zwei Schritte schneller als der Gegner waren Jere Laaksonen (gelbes Trikot) und seine Joker aus Kaufbeuren beim 6:1-Erfolg in Bietigheim.
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Am 12. Spieltag durchbrachen die Eispiraten Crimmitschau die Negativserie gegen Dresden. Der neue Tabellenvierte gewann mit 6:3 beim sächsischen Rivalen und feierte damit zuvor nach elf Niederlagen gegen die Eislöwen am Stück endlich wieder einen Sieg. Auch Regensburg freute sich über einen Derbysieg in der Fremde und gewann mit 5:0 in Selb. Bietigheim musste beim 1:6 gegen Kaufbeuren die erste Niederlage unter Danny Naud hinnehmen, Freiburg behielt mit 4:3 nach Verlängerung gegen Rosenheim die Oberhand. Bad Nauheim (3:2 in Landshut), Kassel (3:1 gegen Weißwasser) und Ravensburg (2:1 in Krefeld) hatten ebenfalls einen erfolgreichen Freitagabend.
Die Dresdner Eislöwen wollten – nach dem Sieg gegen die Lausitzer Füchse – im nächsten Sachsenderby vor heimischer Kulisse gleich nachlegen. Der Anfang ging aber an Crimmitschau. Verteidiger Max Balinson legte für die Eispiraten nach wenigen Minuten vor, Dominic Walsh erhöhte sogar per Shorthander (10.). Immerhin brauchten die Hausherren nicht lange für die Antwort in Person von David Suvanto (13.). Im zweiten Abschnitt rannte Dresden an, aber die Tore erzielten die Westsachsen. Auch weil Eislöwen-Keeper Janick Schwendener den dritten Crimmitschauer Treffer auflegte. Die Gastgeber steckten aber nicht auf und kamen nochmal ran, ehe Vinny Saponari mit einem Mann mehr auf dem Eis endgültig alles klar machte. Dresden steht damit nach starkem Saisonstart bei nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien.
Auch zwischen Kassel und Weißwasser ging es abwechslungsreich los. In einem kurzweiligen ersten Abschnitt standen beide Teams nach sieben Minuten bereits auf der Anzeigetafel, ehe der aktuell ligaweit beste Torjäger für die Schlittenhunde wieder vorlegte: Yannik Valenti netzte in der zehnten Minute im Powerplay ein. Im Mittelabschnitt gewannen die Füchse immer mehr an Oberwasser, verpassten aber den eigentlich fälligen Ausgleich. Es kam wie so oft im Sport: Kassel bestrafte das und war wieder zur Stelle. Erneut war es Valenti, der mit seinem zwölften Saisontor in der 45. Minute den 3:1-Endstand für den Tabellenführer besiegelte.
In der Selber Netzsch-Arena stieg das zweite Derby des Abends. Und die 3.343 Zuschauer sahen eiskalte Regensburger, die überaus effizient agierten. Andrew Yogan traf in der zehnten Minute zur Führung für die Eisbären, Tomas Schwamberger und Jakob Weber legten schnell zwei weitere Tore nach (12./13.). Die heimischen Wölfe verteidigten insgesamt zu passiv. Danach agierten die Gäste aus einer kompakten Defensive heraus und ließen nicht viel zu. Regensburg spielte seinen Stiefel konzentriert runter und belohnte sich für eine starke Teamleistung mit drei Auswärtszählern und dem Sprung auf Platz drei. Tom McCollum hielt 22 Schüsse und verbuchte seinen zweiten Shutout der laufenden Runde.
Einen Blitzstart erwischte der EV Landshut im Heimspiel gegen Bad Nauheim. Tyson McLellan brauchte nur 27 Sekunden für den ersten Treffer des Abends. Die frühe Führung konnte Tim Coffman allerdings schnell egalisieren (4.). Die Roten Teufel waren die bessere Mannschaft, fanden aber lange Zeit keinen Weg mehr an Jonas Langmann im EVL-Kasten vorbei. Im Gegenteil: Benjamin Zientek brachte Landshut wieder in Front (26.), aber Christoph Körner traf kurze Zeit später zum verdienten Ausgleich (31.). Es blieb umkämpft mit Vorteilen für Bad Nauheim. Einmal mehr war es Taylor Vause, der per Bauerntrick drei Minuten vor dem Ende in Überzahl zum Sieg einnetzte. Landshut bleibt damit mit erst einem Sieg weiter schwächstes Heimteam.
Der ESV Kaufbeuren bog in Bietigheim schon im ersten Abschnitt auf die Siegerstraße ein. Tyler Spurgeon und Maximilian Hops stellten mit einem Doppelschlag (17./18.) auf 2:0 aus Sicht der Gäste. Kurz nach Wiederbeginn bauten die Joker den Vorsprung immer weiter aus und zogen auf und davon. Da half auch der erste Treffer der Bietigheimer nichts, denn die Allgäuer blieben weiter insgesamt überlegen. Kaufbeuren machte es deutlich, Spurgeon und Sami Blomqvist markierten jeweils einen Doppelpack. Der Erstliga-Absteiger aus dem Ellental bleibt Tabellenschlusslicht, Kaufbeuren ist weiter Zweiter.
Den zweiten Sieg in Folge holte der EHC Freiburg, der zuvor drei Heimspiele am Stück verloren hatte. Gegen Rosenheim stand es bereits 3:0 nach dem ersten Abschnitt. Aber: Der Aufsteiger kam in der Folge erst zum Anschluss durch Reid Duke (22.), um danach zu einer starken Aufholjagd anzusetzen. So rettete sich die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen die Partie in die Overtime. Dort war es Parker Bowles, der mit seinem elften Tor in dieser Spielzeit den Wölfen dann doch noch zwei Punkte sicherte. Der Kanadier war in Überzahl erfolgreich, denn der Rosenheimer C.J. Stretch hatte sich unmittelbar vor Ablauf der regulären Spielzeit eine große Strafe eingehandelt.
Bei den Krefeld Pinguinen, die drei Siege in Folge verbuchen konnten, lief lange Zeit nichts zusammen. Aber auch der schwächelnde Meister aus Ravensburg zeigte zu Beginn einmal mehr keine gute Leistung. Erst in der 27. Minute nahm das Duell Fahrt auf, weil Pinguin Josh MacDonald mit dem Führungstor im Powerplay gegen seinen Ex-Verein zur Stelle war. Kurz zuvor handelte sich Towerstars-Defender Pawel Dronia wegen Kniechecks eine Spieldauerdisziplinarstrafe ein. Aber auch die Oberschwaben durften sich danach in Überzahl versuchen und hatten durch Fabian Dietz Erfolg (35.). Beide Abwehrreihen sollten auch weiterhin dominieren, die entscheidende Lücke fand der Ravensburger Robbie Czarnik (42.). Denn die Gäste retteten das knappe Ergebnis tatsächlich über die Ziellinie. Damit gelang der Sprung auf Rang acht.
Tony Poland