Der EC Bad Nauheim um Top-Scorer Tim Coffman beendete seine Negativserie mit einem 7:6-Erfolg über die Ravensburg Towerstars.
Foto: Andreas Chuc
Teils turbulente Endphasen gab es in den Partien des 39. Spieltags in der DEL2. So drehten die Krefeld Pinguine erst kurz vor Schluss einen 1:2-Rückstand zu einem 3:2-Erfolg über die Bietigheim Steelers. 7:2 führte Bad Nauheim bereits gegen Ravensburg, am Ende hieß es in der torreichen Partie 7:6. Die Eisbären Regensburg lagen gegen Freiburg nach zwei Spieldritteln mit 1:3 hinten, setzten ihre Erfolgsserie aber schließlich mit einem 4:3-Sieg fort. Die Selber Wölfe feierten mit einem 3:0 bei den Lausitzer Füchsen ihren dritten Auswärtssieg in Folge, klettern in der Tabelle nun auf Rang zehn. Ebenso 3:0 gewannen die Eispiraten Crimmitschau – zu Hause gegen Landshut. Die Dresdner Eislöwen waren in Rosenheim, auch dank der drei Treffer von Travis Turnbull, mit 5:2 erfolgreich. Der Tabellenführer Kassel gewann mit 5:3 in Kaufbeuren.
Mit drei Treffern in den ersten elf Minuten legten die Kassel Huskies schon früh den Grundstein für den Auswärtserfolg in Kaufbeuren. Neuzugang Rayan Bettahar brachte dabei in seinem zweiten Auftritt im Trikot der Schlittenhunde seine Farben in der fünften Minute in Front. Ryan Olsen (9.) per Tip-In und Joel Keussen (11.) in Überzahl erhöhten. Mit einem Doppelschlag binnen 23 Sekunden durch Olsen und Carson McMillan hieß es zur 25. Minute schon 0:5, doch Sami Blomqvist (30.) und Jamal Watson (39.) sendeten aus Kaufbeurer Sicht noch Lebenszeichen. Das 3:5 durch Joseph Lewis in der Schlussminute kam allerdings zu spät, um noch einmal für mehr Spannung sorgen zu können.
Ihren dritten Auswärtserfolg in Serie fuhren die Selber Wölfe ein. Die Porzellanstädter begannen bei den Lausitzer Füchsen aggressiv und nutzten durch Jordan Knackstedt (14.) das schwache Defensivverhalten der Hausherren zur Führung aus. Während sich das Powerplay beim Heimteam als Manko erwies, war Nick Miglio neun Sekunden vor der ersten Pause bei numerischer Überlegenheit für sein Team mit dem 0:2 zur Stelle. Weißwasser mühte sich, fand aber kaum Lücken, um zu guten Abschlüssen zu kommen oder scheiterte wie Jake Coughler am Pfosten. Selb verteidigte auch in den letzten 20 Minuten den knappen Vorsprung und setzte durch Aktivposten Miglio drei Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt. Torhüter Michael Bitzer feierte dazu seinen ersten Shutout in dieser Saison.
Einen perfekten Start erwischten die Bietigheim Steelers in Krefeld. Bereits nach nur 88 gespielten Sekunden netzte Jack Doremus ein. Die Pinguine hatten dagegen mehr vom Spiel, ließen allerdings zahlreiche gute Möglichkeiten liegen. Wenige Sekunden nach der ersten Pause setzte aber schließlich Matt Marcinew die Hartgummischeibe zum 1:1 in den Kasten. Zur Hälfte der Spielzeit leistete sich Lucas Lessio einen folgenschweren Fehler im Spielaufbau, was die Steelers durch Jackson Cressey zum 1:2 ausnutzten. Die Pinguine betrieben weiter viel Aufwand, doch erst in der 59. Minute gelang zunächst der Ausgleich, den Alexander Weiß markierte, und 18 Sekunden vor der Schlusssirene durch Marcinew gar der Siegtreffer. Die Negativserie von zuvor drei Heimniederlagen am Stück konnte somit beendet werden.
Bereits nach vier Minuten musste Keeper Danny aus den Birken in seinem ersten Spiel für die Dresdner Eislöwen den Puck aus dem eigenen Kasten holen. Dominik Daxlberger traf hier für die Starbulls Rosenheim. Die Sachsen boten aber einen engagierten Auftritt, Travis Turnbull (12.) glich mit seinem ersten Saisontreffer aus. Auch auf das 2:1 durch Manuel Strodel (21.) in Überzahl wusste der Stürmer (28.) mit einem strammen Schuss wieder erfolgreich zu antworten. Dresden blieb am Drücker und ging durch David Rundqvist kurz vor dem nächsten Break erstmals in Führung. David Suvanto (42.) und Turnbull (59.) – zum dritten Mal in diesem Match – sicherten dem Team endgültig alle drei Zähler in der Ferne.
In der Neuauflage des Vorjahresfinales erzielte Christopher Fischer in der fünften Minute das 1:0 für den EC Bad Nauheim. Ravensburg hielt dagegen und traf in Überzahl durch Nick Latta (12.) zum Ausgleich. Im zweiten Drittel erarbeiteten sich vor allem die Kurstädter gute Szenen. Max Gerlach (28.) und Fabian Herrmann (32.) brachten dabei ihre Mannschaft auf 3:1 davon. Gerlach war in der 43. Minute ein zweites Mal an diesem Abend zur Stelle. Matt Alfaro (44.) konnte zwar noch einmal verkürzen, doch mit drei schnellen Treffern von Markus Lillich (46.), Jerry Pollastrone (47.) und Jordan Hickmott (47.) schien das Spiel beim Stand von 7:2 schon entschieden. Aber die heimischen Fans sollten noch einmal zittern müssen. Luigi Calce (48.), Nick Latta (53.), Florin Ketterer (57.) und Julian Eichinger (59.) verkürzten, der ECN rettete das 7:6 aber über die Zeit.
Ein munteres Spiel erlebten die Zuschauer in Regensburg. Die Gäste aus Freiburg boten den Eisbären die Stirn und gingen nach 16 Minuten durch Eero Elo in Führung. Lange Zeit hatten die Oberpfälzer im zweiten Abschnitt gegen den aggressiv auftretenden Gegner ihre Probleme, ehe nach gerade überstandenem Unterzahlspiel der von der Strafbank kommende Corey Trivino einen langen Aufbaupass von Kevin Slezak aufnehmen und eiskalt zum 1:1 verwandeln konnte. Vier Minuten später jubelten allerdings wieder die Breisgauer. Zunächst ließ Nick Master nach einem Regensburger Abwehrfehler Keeper Tom McCollum keine Chance, kurz darauf erhöhte Mick Hochreither (36.). Die Donaustädter antworteten im Schlussdrittel. Abbott Girduckis verkürzte nach nur 25 gespielten Sekunden, Corey Trivino (54.) glich in Überzahl aus. In der 59. Minute ließ Petr Heider nach feinem Zuspiel von Marvin Schmid dem Gästegoalie keine Chance. Im Herzschlagfinale des Duells verpasste Nick Master bei einem Pfostentreffer den Ausgleich, sodass Regensburg den neuten Sieg in Serie holte.
Lange Zeit abwartend agierten die Eispiraten Crimmitschau und der EV Landshut. Allmählich aber kamen die Niederbayern zu einem Chancenplus. Auch im zweiten Abschnitt neutralisierten sich beide Teams. Erst als Julian Kornelli auf Seiten der Gäste eine Großchance ausließ, wurden die Westsachsen nicht nur aktiver, sondern gingen durch Mario Scalzo in der 33. Minute in Führung. Landshut drückte auf das 1:1, doch Eispirat Henri Kanninen (44.) fing die Scheibe ab und stellte auf 2:0. Drei Minuten später traf Thomas Reichel zum 3:0-Endstand.
Michael Sporer