Hart umkämpft war zum Auftakt der Pre-Playoffs das Spiel zwischen den Blue Devils Weiden und dem EC Bad Nauheim. Die Blue Devils entschieden die Partie in der 84. Minute für sich.
Foto: Werner Moller
Im Kampf um den Einzug ins DEL2-Viertelfinale konnten zum Auftakt der Pre-Playoffs Freiburg und Weiden einen wichtigen Schritt machen. Den Wölfen aus dem Breisgau gelang bei den Lausitzer Füchsen ein 5:3-Erfolg. Dabei überzeugte vor allem Tomas Schwamberger, der an drei Treffern seines Teams beteiligt war. Turbulent ging es in Weiden zur Sache. In einem spannenden Spiel konnte der EC Bad Nauheim viermal eine Führung der Blue Devils ausgleichen. In der 84. Minute wurde Tyler Ward zum Matchwinner für das Team aus der Oberpfalz. Beide erfolgreichen Clubs haben im Format „Best-of-three“ somit bereits am Freitag die Chance, mit einem weiteren Erfolg ins Viertelfinale einzuziehen.
Einen temporeichen Start legten die Lausitzer Füchse und die Gäste aus Freiburg hin. Die Wölfe kamen zwar durch Nikolas Linsenmaier rasch zu zwei guten Möglichkeiten, doch in Überzahl war Matej Leden (6.) mit der Füchse-Führung zur Stelle. Die Breisgauer erhöhten den Druck auf den Kasten von Anthony Morrone. Die Folge: der verdiente Ausgleich. Eero Elo schoss noch ans Außennetz, der Puck aber gelangte zu Sameli Ventelä, der eiskalt versenkte. Im Mittelabschnitt genügten Linsenmaier gerade einmal 21 Sekunden, um auf 1:2 zu stellen. Der Passgeber Tomas Schwamberger erhöhte nur drei Zeigerumdrehungen später. Die Mannschaft von Martin Stloukal hatte gar weitere gute Szenen, um weiter davonzuziehen. Charlie Jahnke (28.) gelang es jedoch, mit einer schönen Einzelaktion zu verkürzen. Dennoch aber hatten die Gäste mehr vom Spiel, hatten wie bei einem Pfostenschuss von Petr Heider (37.) das Nachsehen.
Bitter wurde es für Weißwasser in der 44. Minute in eigener Überzahl. Dylan Plouffe vertändelte die Scheibe und Tomas Schwamberger ließ sich die Konterchance zum Shorthander nicht nehmen. Die Füchse mühten sich und konnten abermals auf einen Treffer herankommen. Alexander Dosch setzte sich hier über die rechte Seite durch, brachte die Hartgummischeibe auf Jordan Taupert (50.), der Keeper Patrik Cerveny keine Chance ließ. Für spannende Schlussminuten war nun gesorgt. Die Entscheidung fiel in der 59. Minute. Wölfe-Goldhelm Eero Elo traf ins mittlerweile verwaiste Tor der Lausitzer zum 3:5-Endstand.
Zwei höllisch starke Teams standen sich in Weiden gegenüber. Die Roten Teufel legten zunächst einen Blitzstart hin. Nach nur 52 gespielten Sekunden netzte der Kanadier Jordan Hickmott ein. Der Schock über den frühen Rückstand war bei den Blue Devils jedoch nur von kurzer Dauer. Die Oberpfälzer drängten in die Offensive. Ein Powerplay blieb zwar ohne Erfolg, doch nur sechs Sekunden nach Brent Aubins Rückkehr von der Strafbank aufs Eis gelang das 1:1 durch Daniel Bruch (13.). Munter weiter ging es in den zweiten 20 Minuten. Bad Nauheim konnte da jedoch aus zwei aufeinanderfolgenden Überzahlspielen kein Kapital schlagen, ein zudem zunächst bejubelter Treffer fand nach Videobeweis keine Anerkennung.
In der 29. Minute konnte der heimische Anhang das von Dominik Müller erzielte 2:1 bejubeln. Fortan bestimmten die Hausherren weitgehend das Spielgeschehen, verpassten es allerdings, sich erneut auf die Anzeigentafel zu bringen. Torhüter Jerry Kuhn verhinderte mehrfach Schlimmeres. Einmal auf Weidener Seite dann nicht aufgepasst, stand es prompt 2:2. Christopher Fischer zeichnete sich für den Ausgleich verantwortlich. 80 Sekunden waren im Schlussdrittel absolviert, als bei zahlenmäßiger Überlegenheit Fabian Voit nach starker Vantuch-Vorlage das 3:2 markierte. Beide Teams boten weiter einen packenden Kampf. Die Kurstädter erhöhten zunehmend den Druck, glichen durch Tim Coffman (52.) aus. Schlag auf Schlag ging es weiter. Nur 24 Sekunden später stellte Weiden zwar die erneute Führung durch Lukas Vantuch her, weitere nur 21 Sekunden darauf stand es aber schon wieder 4:4. Jordan Hickmott war hier mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend zur Stelle.
Bis zum nächsten Treffer dauerte es diesmal genau zwei Minuten. Der Kanadier James Hardie setzte in Überzahl die Scheibe in die Maschen. Knappe fünf Minuten vor dem Ende kassierte Fabian Ribnitzky eine fünfminütige Strafe für ein hartes Einsteigen. Die Hessen nutzten die numerische Überlegenheit 26 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum abermaligen Ausgleich – Parker Bowles der Torschütze, wenngleich der Treffer selbst aufgrund einer Kickbewegung umstritten war. So torreich das dritte Drittel war, so musste auf die Entscheidung, trotz teils hochkarätiger Chancen auf beiden Seiten, sehr lange gewartet werden. Erst in der zweiten Overtime, genauer gesagt in der 84. Spielminute, und damit zehn Minuten vor Mitternacht, setzte Tyler Ward mit dem Siegtreffer das Weidener Publikum in Ekstase.
Bereits am Freitag stehen sich die Teams in den Rückspielen der „Best-of-three“-Serie wieder gegenüber. Bei einem Serienausgleich kommt es im Kampf um den Viertelfinaleinzug zum finalen Aufeinandertreffen am Sonntag. Am Freitagabend starten zugleich die Playdowns. Hier haben es der ESV Kaufbeuren mit den Selber Wölfen sowie die Eispiraten Crimmitschau mit den Eisbären Regensburg zu tun.
Michael Sporer