Nach Denis Shevyrins resolutem Zug zum Tor staubte Thomas Reichel (rechts) ab und traf zum 2:0 für Crimmitschau im siebten Playdown-Spiel gegen Regensburg.
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Die Krefeld Pinguine und die Ravensburg Towerstars haben mit Auswärtssiegen das DEL2-Halbfinale erreicht. Die Pinguine setzten sich in Spiel 6 der Viertelfinalserie bei den Blue Devils Weiden mit 5:4 nach Verlängerung durch und errangen damit den noch nötigen vierten Sieg. Die Ravensburg Towerstars holten beim EV Landshut einen 0:2-Rückstand im letzten Drittel auf und gewannen das Spiel ebenso wie die Serie mit 4:2. Beide Teams treffen ab dem kommenden Freitag nun im Halbfinale aufeinander. Die andere Halbfinalserie bestreiten die Kassel Huskies und die Dresdner Eislöwen. In den Playdowns feierten die Eispiraten Crimmitschau in der siebten und entscheidenden Partie einen verdienten 4:0-Heimsieg gegen die Eisbären Regensburg und sicherten sich den Klassenerhalt. Für die Regensburger geht es in der zweiten Playdown-Runde ab Freitag gegen die Selber Wölfe weiter.
Trotz einer beeindruckenden Energieleistung hat die wundersame Reise der Blue Devils Weiden ein Ende gefunden. Der Aufsteiger, der in dieser Saison der Insolvenz seines Hauptsponsors trotzte und nach einer starken zweiten Saisonhälfte noch die Playoffs erreichte, musste sich in Spiel 6 den Krefeld Pinguinen mit 4:5 nach Verlängerung geschlagen geben und verlor die packende Viertelfinalserie mit 2:4. Top-Verteidiger Davis Vandane avancierte mit seinem Treffer in der 68. Minute zum Matchwinner für die Krefelder. In der 44. Minute sahen die Blue Devils bereits wie der sichere Verlierer aus, nachdem Lucas Lessio nach exzellenter Vorarbeit von Max Newton für die abgezockten Gäste auf 3:1 erhöht hatte. Doch das Anschlusstor durch Lukas Vantuch (51.) setzte bei Weiden neue Kräfte frei. Goldhelm Tyler Ward (54.) und Maximilian Kolb (57.) ließen mit ihren Treffern die ausverkaufte Hans-Schröpf-Arena beben. Krefeld zeigte sich unbeeindruckt. Bei gezogenem Torhüter fälschte Yushiroh Hirano zum 4:4 ab (59.) und erzwang die Verlängerung. Dort hatte der Favorit deutlich mehr zuzusetzen.
Mit vier Toren im letzten Drittel führte der überragende Erik Karlsson die Ravensburg Towerstars zum vierten Sieg nacheinander und damit zum Seriengewinn gegen den EV Landshut. Spektakel, Dramatik und Härte hatten die ersten fünf Partien geprägt. Spiel 6 gestaltete sich lange reservierter, beide Teams agierten taktisch sehr diszipliniert. Jakob Mayenschein erzielte für die etwas aktiveren Landshuter 26 Sekunden vor Ende des ersten Drittels die Führung, die auch nach 40 Minuten noch Bestand hatte. Im Schlussakt sprengten beide Mannschaften dann aber ihre Ketten. Nach nur 41 Sekunden erhöhte Goldhelm Tor Immo in Überzahl auf 2:0 für die Gastgeber. Ravensburg steckte den Nackenschlag aber wie ein erfahrener Boxer weg. Es folgte die große Show von Karlsson. Im Powerplay verkürzte der Schwede auf 1:2 (42.), dann stand er im Slot goldrichtig und bugsierte die Scheibe zum Ausgleich über die Linie (50.). Nachdem Nick Hutchison für den EVL die große Chance aufs 3:2 vergeben hatte, schlugen die Ravensburger nach einem Landshuter Scheibenverlust in der neutralen Zone eiskalt zu. Robbie Czarnik spielte einen Zuckerpass auf Karlsson, der in der 56. Minute mühelos vollendete. 78 Sekunden vor Schluss markierte er nach feiner Vorarbeit von Mathew Santos seinen vierten Treffer.
Versöhnliches Ende für die Eispiraten Crimmitschau nach einer komplizierten Saison: Der überragende Torhüter Oleg Shilin (29 Saves) und Top-Stürmer Corey Mackin führten die Eispiraten im siebten Playdown-Spiel zu einem 4:0 gegen die Eisbären Regensburg und sorgten für Partystimmung im Sahnpark. Nach einem torlosen ersten Drittel, als die Angst vor Fehlern den Spielfluss lähmte, brachte Mackin die insgesamt gefährlicheren Gastgeber mit einer grandiosen Einzelleistung in Führung, als er hinter dem Tor einen Gegenspieler abschüttelte, dynamisch in den Slot zog und schließlich Regensburgs Torhüter Jonas Neffin tunnelte (23.). Auf der Gegenseite verhinderte Shilin mehrfach den Ausgleich, ehe Thomas Reichel nach starkem Zug zum Tor von Denis Shevyrin abstaubte und auf 2:0 erhöhte (36.). Im letzten Drittel erspielten sich die Regensburger mehr Spielanteile, blieben im Abschluss aber zu harmlos. Mit zwei Empty-Net-Goals machte Crimmitschau den Klassenerhalt perfekt. Den Eisbären bleibt noch eine weitere Chance auf den Ligaerhalt. Dafür müssen sie sich in der zweiten Playdown-Runde gegen die Selber Wölfe durchsetzen. Die Best-of-seven-Serie beginnt am Freitag in Regensburg.