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Freitag, 24. Mai 2024

Stolz und Selbstkritik beim DEB-Team Moritz Müller nach dem WM-Viertelfinalaus gegen die Schweiz: „Viele hochkarätige Chancen haben wir am Ende nicht mehr bekommen"

Moritz Müller (Mitte) & Co. konnten die starke K.-o.-Bilanz gegen die Schweiz nicht ausbauen, die deutsche Mannschaft verlor das WM-Viertelfinale diesmal mit 1:3.
Foto: City-Press

Die Gefühle waren nicht nur bei Harold Kreis gemischt. „Es ist enttäuschend, dass wir nicht weitergekommen sind“, sagte der Bundestrainer nach der 1:3-Niederlage im WM-Viertelfinale gegen die Schweiz am Donnerstag, „aber letztlich bin ich stolz auf die Mannschaft, weil sie alles aus sich rausgeholt hat“. Und auch wenn es im Gegensatz zu den vorangegangenen K.-o.-Duellen gegen die Eidgenossen für das deutsche Team diesmal nicht reichte, fand Center Nico Sturm: „Wir haben uns heute sehr gut verkauft.“

Einig waren sich Kreis und Sturm allerdings auch, dass sich die DEB-Auswahl mit einem schwachen Auftaktabschnitt selbst um eine größere Halbfinalchance gebracht hatte. „Wir sind im ersten Drittel zu respektvoll gestartet“, sagte Kreis. Ganz ähnlich sah es Sturm: „Es hat ein bisschen gedauert, bis wir physisch geworden sind und in den Zweikämpfen da waren.“ Dabei hatte die deutsche Mannschaft selbst im Vorfeld eine gewisse Härte und Körperlichkeit gegen die filigranen, spielstarken Schweizer als potenzielles Erfolgsrezept ausgemacht. Die mangelhafte Umsetzung führte indes dazu, dass der Vizeweltmeister von 2023 mit dem 0:2-Rückstand nach 20 Minuten noch gut bedient war.

Erst im Laufe des zweiten Durchgangs – insbesondere nach dem lediglich mit einer kleinen Strafe geahndeten Check von Andrea Glauser gegen JJ Peterka („Ich hatte erst Angst wegen dem Knie, aber mit der Zeit ist der Schmerz immer weiter runtergegangen“) und dem daraus resultierenden Anschlusstreffer von Dominik Kahun – kam das DEB-Team wirklich im Viertelfinale an. „Im zweiten und dritten Drittel haben wir fast mehr für das Spiel gemacht“, stellte Sturm korrekt fest, während Kreis analysierte: „Wir sind im zweiten Drittel mehr in den Kampf gekommen, haben mehr Scheiben tiefgebracht, waren mehr im Forechecking. So haben wir ein weniger konstruktives Spiel der Schweizer produziert.“

Doch auch wenn die deutsche Mannschaft viel versuchte, nie aufsteckte und ab der Mitte der Partie nahezu durchgängig das optische Übergewicht hatte: Erdrückend wurde es für die Schweizer Defensive nie, wie auch die Zahl von nur 15 DEB-Torschüssen im gesamten Match belegt. „Die Schweizer haben nicht mehr viel fürs Spiel gemacht, aber sehr gut verteidigt und verwaltet. Man muss ehrlich sagen: Viele hochkarätige Chancen haben wir am Ende nicht mehr bekommen“, sagte Kapitän Moritz Müller. Das lag einerseits an der starken Schweizer Abwehrarbeit, wie Peterka erklärte: „Sie haben die blaue Linie super verteidigt. Es war schwer, überhaupt ins Drittel reinzukommen.“ Andererseits haderte Verteidiger Jonas Müller aber ebenso mit den eigenen Angriffsbemühungen: „Wir haben allgemein zu wenig zum Tor gebracht und hätten mehr Druck machen müssen.“

„Man spricht immer über die Offensive der Schweizer, aber heute standen sie auch defensiv sehr gut“, würdigte unterdessen auch Kreis die über weite Strecken nicht glanzvolle, jedoch stets konzentrierte Leistung des Gegners. Bei aller Enttäuschung hatte der 65-Jährige wenige Minuten nach der Schlusssirene schon wieder den Blick für das große Ganze: „Die Mannschaft hat in den letzten Jahren von der Mentalität und der Spielweise her große Fortschritte gemacht. Das hat sie bei dieser WM bestätigt“, meinte Kreis, der noch einmal klarstellte: „Es gibt kein Abo für das Viertelfinale, Halbfinale oder Finale.“ Dass es dennoch zum fünften Mal in Folge mit der Runde der letzten Acht klappte – und das in souveräner Manier – veranlasste dann auch Jonas Müller trotz der Viertelfinalniederlage zu einem versöhnlichen Fazit: „Wir können trotzdem stolz auf uns sein, wir haben eine richtig gute WM gespielt. Nächstes Jahr greifen wir wieder von vorne an.“

Stefan Wasmer

Das Halbfinale in der Übersicht (1 Einträge)

 

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