Anzeige
Montag, 9. Dezember 2024

Hoffnung für den Sport Aufatmen in Mainz: Nach geschlossener Eishalle am Bruchweg eröffnet nun ein Eiszelt

So sah das Mainzer Eiszelt am Sonntag kurz vor der Eröffnung aus.
Foto: Sascha Haselsteiner.

Die Mainzer Wölfe mussten in den vergangenen Jahren viele Widrigkeiten durchlaufen: Zunächst erfolgte 2016 die Trennung von ihrem Stammclub Schott Mainz, was dazu führte, dass auch ein Spielbetrieb unter dem Dach des DEB/LEV für den Rheinland-Pfalz-Meister von 2013 nicht mehr möglich war. Kurz vor Saisonstart 2023/24 wurde dann auch noch die Eishalle am Bruchweg wegen Einsturzgefahr geschlossen. Nun aber gibt es wieder Hoffnung und Aufbruchstimmung.

Denn am heutigen Montag eröffnete das neue Eiszelt „Ice Dome“ in Mainz-Hechtsheim in einem Gewerbegebiet. Dort ist unter einem Festzelt eine 60 mal 26 Meter große Eisfläche entstanden, die anders als die in der vergangenen Saison genutzte Fläche in einem weiteren Festzelt gleich nebenan nun auch offizielle Ligaspiele erlaubt. Möglich gemacht haben die neue Eissaison in Mainz vor allem der Förderverein Eissport für Mainz e.V. um Nick Pawolleck und Karl Strack, Geschäftsführer der Mainzer Messegesellschaft. Das Zelt ähnelt der Interimslösung des Nord-Oberligisten Saale Bulls im sachsen-anhaltinischen Halle, der damit aber eine Stadionsanierung überbrückt.

Der neue Ice Dome in Mainz (3 Einträge)

 

Sascha Haselsteiner, 1. Vorsitzender des Clubs, ist „erleichtert dass es endlich losgeht“, vor allem weil in den vergangenen Tagen Probleme mit dem Eis die Eröffnung noch verzögerten. In der zurückliegenden Saison stand den Cracks nur eine Fläche von 20 mal 40 Metern mit hüfthoher Bande ohne Plexiglas zur Verfügung, was „nur ein bisschen Zocken“ ermöglichte. Aber gerade für die Eisdisco war der Besucherandrang groß. Von 25.000 Menschen, der Großteil Jugendliche, ist die Rede. „Das gefiel dem Geschäftsführer so gut und er hat auch den sozialen Aspekt gesehen, so dass er entschieden hat: Wir machen etwas Neues!“ Die benötigte Bande erwarb der Förderverein nach einem Hinweis aus dem Verband aus Krefeld – nach zuvor viel Kontakt zu anderen Standorten, auch solchen, die das Aus ereilte wie zuletzt Hamburg.

Nun hofft Haselsteiner auf einen Aufschwung im Verein: „Für uns waren die vergangenen Jahre nicht einfach. Wir haben viele Kinder verloren, hatten mal 60 im Nachwuchs. Nun sind es noch knapp unter 30, aber wir haben schon wieder sehr viele Anfragen.“ Eissport in der Region ist nur schwer möglich: Jugendliche haben die Möglichkeit, nach Wiesbaden (kürzeste Entfernung), Darmstadt (40 Kilometer), Bad Nauheim (70 Kilometer) oder Frankfurt (50 Kilometer) zu gehen. In Rheinland-Pfalz gibt es sieben Eishallen, doch das Bundesland ist ein ist ein schwieriges Pflaster, weil bei fast jeder Eishalle ab und an die Existenzfrage gestellt wird oder wie in Trier der Wille fehlt, dem Eissport einen Platz zu geben.

2003 bis 2016 waren die Eishockeycracks in Mainz ein Teil des TSV Schott Mainz (30 Sportarten), mit dem Ausstieg erfolgte auch das Aus für den DEB-Spielbetrieb – zu teuer, weil die Subventionen aus dem Großverein fehlten. Seither spielt man in der Rhein-Main-Hobbyliga. Zwar soll es nicht sofort wieder in den organisierten Spielbetrieb zurückgehen, weil das aktuell finanziell „überhaupt nicht machbar“ sei, doch will Haselsteiner mit seinem Team „jetzt wieder etwas aufbauen. Du hast hier in der Gegend in Sachen Eishockey nicht viel und ich denke, dass wir Kinder begeistern können, weil es ein sehr familiäres Verhältnis bei uns gibt.“

Ob und wann die Eishalle am Bruchweg noch einmal öffnet, ist unklar. Bei den Mainzer Wölfen freuen sie sich erst einmal auf ihr Zelt, das laut Betreiber keine kurzfristige Lösung sein soll, sondern auf mehrere Jahre ausgelegt. „Wir sind glücklich und dankbar und hoffen, dass sich hier wieder etwas entwickelt“, sagt Haselsteiner.

Michael Bauer


Anzeige
Anzeige

Notizen

  • gestern
  • Aufgrund einer Kreislaufstörung, die er an Heiligabend erlitt, befindet sich Wild-Wings-Angreifer Tylor Spink zu weiteren medizinischen Untersuchungen vorerst in stationärer Behandlung. Dies sei ein routinemäßiger Kontrollprozess, um maximale medizinische Sicherheit zu gewährleisten.
  • vor 2 Tagen
  • Die deutsche U20-Nationalmannschaft hat das letzte WM-Vorbereitungsspiel gegen Schweden deutlich mit 1:11 (0:2, 1:4, 0:5) verloren. Den einzigen Treffer auf deutscher Seite erzielte Carlos Händel. Am Donnerstag, den 26. Dezember um 20.30 Uhr deutscher Zeit, startet die U20 gegen die USA in die WM.
  • vor 4 Tagen
  • Lennart Neiße rückt in den WM-Vorbereitungskader der deutschen U20-Nationalmannschaft in Kanada. Der 18-jährige Goalie von den Cambridge Redhawks ersetzt Leon Hümer, der am Samstag verletzungsbedingt aus Ottawa abreisen musste.
  • vor 7 Tagen
  • Manuel Nix und die Heilbronner Falken gehen getrennte Wege. Der Stürmer (fünf Tore und drei Assists in 18 Spielen) und der Süd-Oberligist einigten sich auf eine Vertragsauflösung. Nix werde sich einem anderen Drittligisten anschließen, so die Falken in einer Mitteilung.
  • vor 7 Tagen
  • Torhüter Ennio Albrecht und Stürmer Johannes Oswald gehören nicht mehr zum Kader der Moskitos Essen. Albrecht habe sich sportlich nicht so entwickelt wie gewünscht. Er wurde freigestellt. Oswald wird in die Bayernliga wechseln und zusätzlich DNL spielen, der Verein ist noch nicht bekannt.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.