Tim Stützle (hier noch im Trikot der Adler Mannheim) wurde beim NHL-Draft 2020 an Position 3 von den Ottawa Senators ausgewählt.
Schon vor dem ersten Pick beim virtuellen NHL-Draft 2020 gab es ein neues Gesprächsthema. Die Montreal Canadiens gaben den 25-jährigen Max Domi, der 2018/19 noch 72 Punkte in 82 Spielen erzielte, und ein Drittrunden-Wahlrecht an die Columbus Blue Jackets ab. Im Gegenzug erhalten die Habs den Power Forward Josh Anderson. Der 26-Jährige ist aktuell „Restricted Free Agent“, somit müssen sich beide Parteien noch auf einen neuen Vertrag einigen.
Bei der Hauptattraktion in der Nacht zum Mittwoch startete NHL-Commissioner Gary Bettmann mit einer längeren Ansprache und betonte, dass die NHL einen Saisonstart am 1. Januar anpeile. In der Folge gab es dann zumindest bei Pick Nummer keine Überraschung. Die New York Rangers sicherten sich mit dem ersten Wahlrecht das Top-Talent Alexis Lafreniere. Der kanadische U20-Weltmeister galt schon seit über einem Jahr als umumstrittener Nummer-eins-Pick und wurde somit zum Nachfolger von Jack Hughes, den die New Jersey Devils im Vorjahr an Position eins auswählten. Lafreniere spielte zuletzt in der kanadischen Juniorenliga QMJHL, sammelte bei 52 Einsätzen für Rimouski Oceanic satte 112 Zähler.
Die Los Angeles Kings entschieden sich im Anschluss für Mittelstürmer Quinton Byfield. Der 17-jährige Kanadier lief zuletzt in der OHL für die Sudbury Wolves auf. Dann schlug bereits die große Stunde von Tim Stützle. Die Zukunft des Stürmers der Adler Mannheim liegt in der Organisation der Ottawa Senators. Somit zieht Stützle mit Leon Draisaitl gleich, der beim NHL-Draft 2014 ebenfalls an der dritten Stelle ausgewählt wurde. Früher wurde kein deutscher Akteur gewählt. Der 18-jährige Stützle erzielte in seiner ersten DEL-Saison sieben Tore und gab 27 Vorlagen. Die Top-Five wurden vom Schweden Lucas Raymond (Detroit Red Wings) und Jake Sanderson (Ottawa Senators) komplettiert. Sanderson, erster Verteidiger und erster US-Amerikaner im Draft, wird also zukünftiger Mitspieler von Stützle.
„Tim hat in seinem Leben lange Center gespielt, zuletzt aber mehr auf dem Flügel. Vielleicht werden wir in der NHL langfristig wieder zum Mittelstürmer umschulen, das wissen wir aber nicht. Letztendlich ist es egal, denn wir wissen, dass wir einen hochtalentierten Spieler dazubekommen haben“, sagte Senators-GM Pierre Dorion.
An Position neun wurde mit Marco Rossi ein Österreicher gezogen. Der Stürmer, der zuletzt für die Ottawa 67s spielte, durfte sich das Trikot der Minnesota Wild überstreifen. Lukas Reichel wurde als zweiter der drei deutschen Erstrunden-Kandidaten – etwas überraschend – bereits an Stelle 17 von den Chicago Blackhawks ausgewählt. Der 18-jährige Stürmer, der in 42 DEL-Matches für die Eisbären Berlin zwölf Tore erzielte und zwölf Vorlagen gab, hat also Aussichten auf ein Zusammenspiel mit US-Superstar Patrick Kane – seinem Idol.
John Jason Peterka vom EHC Red Bull München wurde in der ersten Runde noch nicht gezogen. Die Runden zwei bis sieben starten am Mittwoch ab 17.30 Uhr.
Tim Heß