Leipzigs Goalie Konstantin Kessler hatte mit einer Fangquote von über 97 Prozent einen großen Anteil am Sieg seiner IceFighters gegen die Bietigheim Steelers.
Foto: Timo Raiser
Zwei der vier ersten Viertelfinal-Begegnungen der Oberliga-Playoffs wurden am Freitagabend erst in der Verlängerung entschieden. Die Heilbronner Falken setzten sich in der Overtime gegen die ECDC Memmingen Indians durch und die Hannover Scorpions bezwangen den Deggendorfer SC nach Überlänge. Ohne Extra-Spielzeit feierten die KSW IceFighters Leipzig einen etwas überraschenden Triumph bei den Bietigheim Steelers und die Tilburg Trappers wurden ihrer Favoritenrolle gegen die Tölzer Löwen gerecht.
Die Heilbronner Falken, Meister der Oberliga Süd, gingen als Favorit in das Duell mit den Memmingen Indians, doch der Underdog eroberte zunächst zweimal die Führung. Paul Fabians Tor glich der Heilbronner Nolan Ritchie knapp drei Minuten später aus, Denis Fominychs Treffer egalisierte Gunars Skvorcovs keine eineinhalb Minuten später. Noch vor Ende des zweiten Drittels sorgte eben jener Lette auch für die erste Führung seiner Falken. Doch auch Memmingen zeigte Moral und dank eines Tores von Linus Svedlund ging es beim Stand von 3:3 in die Verlängerung. Und in der erzielte Jan Pavlu den Siegtreffer für die Heilbronner Falken.
Bei den Bietigheim Steelers und den IceFighters Leipzig blieb Abschnitt eins torlos. Erst im Mitteldrittel überwanden beide Teams je einmal den gegnerischen Goalie, sodass nach 40 Minuten ein 1:1 auf der Anzeigetafel leuchtete. In diesem Drittel deutete sich an, dass die Steelers das Spiel an sich reißen wollen, hatten sie doch nun spürbar häufiger auf den gegnerischen Kasten geschossen als die Rivalen aus Sachsen. Aber die IceFighters ließen sich von solchen Statistiken nicht unterkriegen und netzten ihrerseits im dritten Drittel als erstes ein – damit hatten sie die Nase mit 2:1 vorne. In der Schlussminute wurden mit Jan Vesely und Sören Sturm zwei Akteure der Steelers vom Eis gestellt, sodass Leipzig den Erfolg in zweifacher Überzahl über die Ziellinie bringen konnte.
Auch in der Partie der Tilburg Trappers gegen die Tölzer Löwen blieben beide Gehäuse in den ersten 20 Minuten sauber. Dann legten die Niederländer einen Zwischenspurt ein, der sie durch Treffer von Reno de Hondt, Phil Marinaccio und Ties van Soest binnen etwas mehr als fünf Minuten auf 3:0 davonziehen ließ. Im dritten Abschnitt dann schossen Maximilian Spöttel und Oliver Noack die Löwen bis auf 2:3 ran, bevor D‘Artagnan Joly den Abstand wieder vergrößerte. Tölz gab aber nicht auf und verkürze in Gestalt von Topi Piipponen noch einmal. Als die Bayern dann alles auf eine Karte setzten und ihren Goalie Enrico Salvarani vom Eis nahmen, brachte Marinaccio den Puck zum 5:3-Endstand ins leere Tölzer Tor.
Die Hannover Scorpions erarbeiteten sich gegen den Deggendorfer SC im ersten Drittel ein 1:0, aber im Mittelabschnitt drehten die Niederbayern das Spiel. Marco Baßler und Curtis Leinweber machten aus einem 0:1 ein 2:1. Im Schlussdrittel zielte Deggendorf dann fast dreimal so häufig auf das gegnerische Tor wie die Niedersachsen, doch die trafen durch Brett Cameron zum 2:2. Weil der DSC keinen Weg mehr vorbei an Scorpions-Goalie Kristian Hufsky fand, ging es in die Overtime. Und in der war es abermals Cameron, der den Hannoveranern den ersten Sieg in der Serie verschaffte.
Annette Laqua